Das bin ich angeblich ja. Sagte zumindest mein Kunde. Besser gesagt: Er hat mich gefragt, ob ich nett sei. Ich hab das vorläufig bejaht, aber angemerkt, dass die Untersuchungen dazu noch nicht abgeschlossen sind. Dass das ankommt, war klar 🙂
Ja, er hätte sich heute über drei meiner Kollegen geärgert.
Das ist natürlich nie so dolle, in dem Fall konnte ich allerdings auch nicht wirklich für den Kunden Partei ergreifen. Der wäre nämlich gerne mit einer Kurzstrecke an sein Ziel gefahren, die Taxifahrer indes standen dort. Vor einer Bar, nicht an einem Taxistand. Das ist nun eine gar nicht so einfache Geschichte, denn die Taxiordnung erwähnt bei der Kurzstrecke selbstverständlich keine illegalen Halten. Auf der anderen Seite ist unsere Verpflichtung, nur an Taxiständen zu warten, nachts ohnehin aufgehoben, so dass – nach meinem Rechtsverständnis – ein vor einem Club wartender Taxifahrer natürlich auch nicht zum Kurzstreckentarif fahren muss. Das ist auch – so wenig einem das als Kunde gefällt – im Sinne der Kurzstreckenregelung, denn der Einschub mit den Halten wurde ja eben gemacht, um uns nicht lohnende Touren zu ersparen, wenn wir auf sie warten müssen.
Die Diskussion mit meinem Fahrgast verlief also durchaus strittig. So richtig abzubringen war er von seiner Meinung nicht, als ich das mit dem nächtlichen Bereithalten erklärte, bestand er drauf, dass die Kollegen aber verkehrswidrig standen, bla keks. Man hat gemerkt, wie er ein Schlupfloch gesucht hat, um seinen Trotz begründen zu können.
Das wirklich schöne daran war allerdings, dass das alles völlig ruhig und nett verlief. Wir haben uns ausgetauscht, hatten unterschiedliche Meinungen, aber das war ok. Er hat sich beim Verabschieden entschuldigt, dass er jetzt eigentlich gar nicht so über Taxifahrer nörgeln wollte und ich hab meinerseits angefügt, dass ich ihn natürlich auch nicht persönlich anzugehen gedachte, aber eben anderer Meinung bin. Im Grunde hatten wir die Fahrt zwar streitend verbracht, am Ende war es eine nette Tour mit freundlichem Danke, einem bisschen Trinkgeld und gegenseitigem Händedruck. Und nett fand er mich trotzdem noch…
Na denn!
„Der Kurzstreckenpauschaltarif gilt nicht beim Einstieg am Halteplatz oder bei Bestellungen und Vorbestellungen, sondern nur beim Heranwinken einer fahrenden Taxe.“
Stellt sich für mich die Frage: wenn ich ein Taxi, dass an einer roten Ampel steht, heranwinke, darf der Fahrer dann überhaupt Kurzstrecke machen? 😉
narf, dass->das
Diese Diskussion hat man auch öfter bei den Einsteigern am Tom’s, wo es jeder zweite Fahrgast versucht.
@Anonymous:
Dieser Punkt ist glücklicherweise unstrittig 🙂
@Aro:
Au ja, das kann ich mir vorstellen. Das ist ja der optimale Platz für solche Diskussionen.
@Sash: dann stell ich das nächste mal meine tragbare Ampel vor das Taxi, in das in einsteigen möchte… 😛
@Anonymous: Du könntest dich natürlich auch 50 m vor einen Taxistand stellen und kräftig winken. Wenn dann ein Taxifahrer losfährt und bei dir hält ist es Kurzstrecke …
schön! wenn die ganze menschheit sich so zivilisiert verhalten würde bei meinungsungleichheiten, ginge es uns allen besser!
@Anonymous:
Ich glaube, ich persönlich würde diese Aktion mit einer Spende bis 2,60 € unterstützen und den Rest zum Normaltarif damit drauflegen. Vorausgesetzt, ich darf fotografiern 😉
@Sepp:
Wegen solchen Typen fahren die meisten Taxifahrer einem nicht mehr entgegen…
@leserin:
Ach, ich schaffe es ja auch nicht immer. Aber manchmal passt es halt 🙂