„Dann wären wir bei 6,60 €.“
„Machen Sie 7. Oh, und ich hab‘ nur einen Hunderter…“
Seit ich als Taxifahrer arbeite – immerhin über ein Jahr – habe ich gerade 4 mal einen Hunderter bekommen. Davon 2 in diesem Monat. Eine Tendenz?
Eine nervige Sache ist es meistens dennoch. Und das liegt einfach daran, dass wir aus Prinzip nie viel Wechselgeld dabei haben. So lange da draussen regelmäßig irgendwelche Idioten Taxifahrer ausrauben, ist es natürlich in unserem Interesse,
a) die Motivation dieser Deppen zu verringern, und
b) im Falle eines Falles den finanziellen Schaden so gering wie möglich zu halten.
Mit anderen Worten: Kundenfreundlichkeit hin oder her: Ich hab keine hundert Euro im Portemonnaie! Bei der ersten Fahrt hätte ich mit ihm zur Bank gemusst. Ich weiss, dass andere Dienstleister derartige Probleme auch kennen, aber in den meisten Supermärkten oder Tankstellen haben sie wesentlich mehr Spielraum, auf hohe Beträge rauszugeben. Und Geldautomaten erlauben auch eine Ausgabe in verschiedenen Scheinen. Wäre nett, wenn ihr als Taxikunden daran denkt 🙂
Ich bezahl Kurzstrecken immer mit nem Tausender!
Das gleiche Problem haben übrigens auch oft Busfahrer, die nicht auf 50€ rausgeben können und den Fahrgast dann einfach ohne Schein weiterziehen lassen.
@Nick
Es gibt keine 1000EUR Note.
Zum Artikel:
Natürlich spuckt der Automat nicht nur 100EUR Noten aus.
Aber wenn man realtiv viel Geld auf einen Schlag holt sind eben welche dabei, und da die allermeisten Leute immer erst die kleineren Noten ausgeben (warum auch immer) hat man Ende hin halt nichts anderes.
Da ich relativ selten, dafür aber viel Geld hohle (Gewerbe+Aversion gegen Plastik) habe ich durchaus schon das Problem gehabt zwar Geld zu haben aber mir nicht mal ne Bockwurst hohlen zu können weil keine Noten >100EUR angenommen werden. Und einfach mal so einen 500er zu wechseln machen die allermeisten Läden auch nicht.
also wenn ich mal taxi vorkomme was selten vorkommt – weil mir die wiener taxis gar nicht taugen- bzw.weil ich nie so spät unterwegs bin um eines zu benötigen und ich hab nur grosse scheine dabei -frag ich den taxi fahrer vorher ob er dann eh rausgeben kann – damit erspar ich uns dann solche überraschungen
Mein Rekord bis jetzt ist ein Fünfhunderter ( für eine 15€ Tour ). Den hat mir zum Glück der nette Tankwart an der Ecke wechseln können.
@MacSpi
Wirklich nicht? Aber ich hab hier doch so eine, in weiß, mit Elefanten drauf.
(in der Hoffnung, dass es diesmal offensichtlicher ist, verzichte ich wieder auf die tags)
da soll vor ‚tags‘ noch ein ironie-tag sein, das wurde aber ironischerweise wegformatiert
*Offiziell* müssen wir als Taxifahrer nur auf den nächst höchsten Schein herausgeben können, notfalls kann man sich darauf berufen. In der Praxis sieht das natürlich anders aus, denn wann hat man schon mal ne Fahrt für 80 Euro. Jedenfalls habe ich als „stille Reserve“ immer noch 10 Zehner bei meinen Personalpapieren, die natürlich nicht mit im Taxiportmoney drin sind. Letzten Mittwoch musste ich die auch erstmals nutzen, beim vierter 50er ist mir auch die Luft ausgegangen.
@Nick
Busfahrer weigern sich oft sogar, auf 5- oder 10-Euro-Scheine herauszugeben. Viele von denen sind nun mal Penner (sorry, ist aber so).
@Nick:
Verkannte Ironie kann bitter sein 😉
Bei Busfahrern hätte ich es beispielsweise gar nicht gewusst. Aber klar, die haben letztlich wohl die gleichen Probleme wie wir.
@MacSpi:
Das mit dem Ausgeben der kleineren Noten ist tatsächlich ein interessantes Phänomen. Kenne ich teilweise auch von mir selbst. Ist wahrscheinlich so eine psychologische Rückversicherung à la „den Hunni muss ich mindestens behalten“.
Ich finde es auch nicht wirklich dramatisch, und wenn ich genügend Wechselgeld in der Tasche hab (nachdem ich schon eine Weile unterwegs bin), dann mach ich das auch gerne. Dann ist der Stapel, den ich am Monatsende zu Cheffe schleppe, schon kleiner. Ich wollte nur mal drauf hinweisen, dass es Gründe gibt, weswegen das eben nicht immer geht im Taxi.
@Uschi:
Das ist wahrscheinlich die beste Lösung 🙂
Ich denke auch: Man kann doch miteinander reden. Viele Leute denken einfach nicht dran, dass ein Hunderter etwas sein könnte, was unsere Kassen überlastet. Manche denken tatsächlich, wir fahren am Wochenende 4-stellige Beträge ein. DA hätte ich dann auch genügend Wechselgeld…
@Taxi123:
Gut, dass ihr eine Lösung gefunden habt. Bei einem 500er würde ich allerdings ernsthaft in Versuchung kommen zu fragen, ob das jetzt ein Scherz ist.
@Aro:
Nee, bevor ich 10 Zehner mit mir rumschleppe, fahr ich lieber kurz anderthalb Kilometer zur nächsten Tanke und bezahl eine Schachtel Kippen mit nem Fuffi…
Dass die Busfahrer so krass drauf sind, hab ich auch noch nicht erlebt, klingt aber bitter.
Doch, uff allerjedsten:
http://www.berlinstreet.de/317
Im Übrigens reichen bei einem großen schein drei Worten: „Stimmt so, ja?“
@Aro:
Oder die Kurzfassung:
„Oh, danke!“
In Berlin hast du eine unglaublich weite Spanne an Busfahrern. Von scheiße unhöflich, bis total nett und dazwischen viele die einfach nen Ding an der Waffel haben.
Ich habe dazu auch gerade was geschrieben und vor einigen Tagen schonmal:
http://bloggair.wordpress.com/2010/02/27/bvg/
http://bloggair.wordpress.com/2010/02/15/neulich-im-bus/
Leider gibt es auch Geldautomaten, die den Kunden die Stückelung nicht aussuchen lassen, sondern das selber entscheiden.
Ich kenne auch Geldautomaten die immer auf 50Eur rausgeben. Da stecken wohl die Mitarbeiter kein Kleingeld in den Automaten, da kannst du dir dann auch kein Geld für das Taxi holen.
@Nick:
Das ist doch das selbe wie mit Taxifahrern, Verkäufern und Kellnern. Es gibt nun mal solche und solche. Da machen die Busfahrer keine Ausnahme. Obwohl ich den Pfandsammler aus deinem Artikel echt geil fand 😉
@Clara:
Das stimmt natürlich. Aber nur 100er?
@Nobody:
Naja, 50er sind ja kein Weltuntergang. 10 bis 20% der Leute zahlen mit 50ern.
Ich hab hier auch einen Automaten, der keine 10er ausgibt – ist mir ja schon klar, dass man es nicht immer vermeiden kann.
Kurioserweise wollte vorgestern schon wieder einer mit nem 100er zahlen, hatte es dann aber doch kleiner. Irgendwas geht da draussen vor sich… 😉
Es ist Anfang des Monats. Sozusagen.
Ich hab ne Weile im Verkauf gejobbt, da habe ich Monatsanfänge gehasst, weil alle mit großen Scheinen kamen und ich nie genug Wechselgeld hatte.
@Sash
„Irgendwas geht da draussen vor sich…“
Stimmt: http://bit.ly/8G1Een
@Anise:
Klar, „Monats“-Anfang macht immer was aus. Um den ersten wie auch um den fünfzehnten herum 😉
@Aro:
Hmm… kann natürlich sein. 🙁
Bei ©onrad gibts so kleine Geldschinprüfer für 4 Euro. Die Anschaffung könnte sich lohnen.
@Aro:
Aber erkennen die auch zuverlässig die aktuellen Blüten?
Keine Ahnung, sie überprüfen eben, ob die Fusseln im Schein leuchten. Zumindest gegen zu billige Fälschungen sind sie schon ein Schutz. Allerdings denke ich, dass sie nur für Nachtfahrer wirklich geeignet ist. Ich hatte mal so ein Teil, das legt man sich griffbereit ins Auto und wenn man’s braucht – ist es weg. So war es irgendwann bei mir. 🙁
@Aro:
Ja, ich bin mir nicht sicher, ob es sich lohnt…
Mir ist schon klar, dass es im Zweifelsfall ein Verlust ist, bzw. ich mich de facto strafbar mache, wenn ich es weitergebe – aber eine Garantie hab ich so oder so nicht.
Ich denke nicht, dass ich Falschgeld erkennen würde.
Was passiert eigentlich, wenn man versehentlich mit falschem Geld bezahlen will? Bekommt man dann automatisch ne Anzeige? Ich finde es schon krass, dass es keine Entschädigung gibt.
also bei uns in österreich ist das problem mit dem wechselgeld in der betriebsordnung eindeutig geregelt.
als fahrer MUSS man auf nen 50 euro schein rausgeben können!
wenn nicht, geht der weg zum wechseln auf kosten des fahrers.
wenn der fahrgast zB mit nem hunderter bezahlen will und der fahrer kann nicht rausgeben, so MUSS der FAHRGAST den 100 euro schein wechseln. die strecke bis zu einer geeigneten stelle (bank, tankstelle, lokal…) muss der fahrgast bezahlen!
Die Frage ist, wie häufig muss ich auf nen 50er rausgeben können. Beim ersten Kunden klappt es noch, beim zweiten wird es schon kritisch.
Ich hatte nur immer etwas über 100,- als Wechselgeld und fand es besonders toll, wenn morgens um 8 jemand ne Tube Zahnpasta mit nem Hunni bezahlen wollte.
@Anise:
Soweit ich weiss, hast du bei Falschgeld erstmal immer Pech. Die Gefahr relativiert sich bei mir allerdings, da die 50er eigentlich nie an Kunden rausgehen, sondern alle bei meinem Chef landen. Wobei ich meinem Chef den Ärger auch nicht gönne…
Und beim Wechseln: Wir als Taxifahrer sind ja mobil. Wir müssen prinzipiell natürlich schon „immer“ wechseln können – aber ich weiss ja, wenn es eng aussieht, und sage den Kunden das im Notfall (kommt ja auch nicht jeden zweiten Tag vor) bei Fahrtantritt. Gab noch nie Probleme…
@Martin:
Unsere Taxiordnung ist da auch sowas ähnliches wie beinahe fast eindeutig…
„Der Fahrzeugführer muss einen für den üblichen Taxenverkehr angemessenen Wechselgeldbetrag bei sich führen.“
Allerdings ist es bei uns umgekehrt, was die Behebung der Problematik angeht:
„Werden vom Fahrgast grössere, nicht wechselbare Geldbeträge angeboten, so ist es dem Fahrzeugführer gestattet, im Rahmen der Beförderung zu Lasten des Fahrgastes geeignete Stellen anzufahren, um diesen Geldbetrag zu wechseln.“
Fast so schlimm wie die Leute, die mit Millionen Centmünzen bezahlen…
@Paramantus:
Das ist irgendwie im Taxi selten. Also wenn ich mal wirklich ein 5ct-Stück bekomme, bin ich echt überrascht. Der Preis ist so oder so auf 10 Cent rund, und meist kommt ja Trinkgeld dazu.
Als solches bekommt man manchmal „die Reste“ aus dem Geldbeutel. Sonst sind die mit den großen Scheinen wesentlich stressiger.