Wieder arbeiten (2)

OK, da habe ich gestern wohl etwas zu früh geweint 🙂

Trotz etwas Müdigkeit zu Beginn war die Schicht echt lohnenswert. Wie so oft lag das mal wieder an den Touristen. Was liebe ich Berlin dafür, dann trotz nachts verschlafener Ecken irgendwie Weltstadt zu sein! Das Beste war die junge Dame, die sich just am als Kinderschubse verschrieenen Matrix bei mir ins Auto setzte und den unschlagbaren Satz sagte:

„Konnten sie bitte den Schlachtensee machen?“

„Für Geld mach ich alles, meinetwegen auch den Schlachtensee“ habe ich dann aber eher gedacht als gesagt. War eine 30€-Tour. Ohne Trinkgeld zwar, aber dafür mit einem ganz netten Gespräch über die lange Strecke. Ein bisschen anstrengend zwar, weil sie hier war, um ihr Deutsch zu verbessern. Es liegt mir einfach mehr, auf English wild drauf loszureden, als mich in meiner Muttersprache überkorrekt auszudrücken, um fremdsprachigen Menschen das Verstehen zu erleichtern. In solchen Momenten tröste ich mich aber mit dem Gedanken, dass meine Arbeit darin besteht, sich mit Mädels zu unterhalten und dafür bezahlt zu werden 😉

Aber selbst gestern waren die Mädels bisweilen männlich, über 60 und hackevoll… aber ich mein ja nur 🙂

Die Abschluss-Tour war dann aber ähnlich schön. Ich stand – Auswahlslosigkeit sei Dank! – wieder am Matrix. Ich dachte gerade daran, wie ich jetzt gleich Feierabend machen werde, als drei Schweizer bei mir einsteigen. Inzwischen bin ich ja recht geübt im Umgang mit Dialekten und anderen sprachlichen Perversitäten (Ich bin Schwabe, ich darf das so sagen, oder?), so konnte ich auch mit der „Chloggr-Str.“ in Kreuzberg (Glogauer) was anfangen. Sehr schön, kurze Tour, und mein persönliches Schichtziel von 140 € würde ich damit auch erreichen…

Davor sollte ich noch an einem „guten Döner in Kreuzberg“ halten.

Wenn jetzt irgendwer einen Tipp hat, wäre ich dankbar. Was weiss ich denn, welcher der geschätzten 1000 Döner im Stadtteil gut ist? Naja, der Imbiss Babylon am schlesischen Tor war zwar nur der erstbeste, aber der Kunde war zufrieden 🙂

Und dann musste eine der drei „auch noch weiter“…

Nach Lichterfelde!

Also noch eine Tour in den Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Damit hatte ich zwar ein paar Über-Kilometer wegen der Leerfahrt zurück, aber mit fast exakt 160 € für eine Nicht-Wochenend-Schicht auch das bisher beste Ergebnis. Nur das Trinkgeld blieb mit 7,90 € über die Schicht hinter den Erwartungen zurück.

Ergo: Ich habe die Schicht nicht abgekürzt, sondern bin letztlich sogar anderthalb Stunden länger unterwegs gewesen. Dazu noch ohne Kaffee oder andere Aufputschmittel. Aber geschlafen habe ich heute dann echt gut! Das könnt ihr mir glauben…

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6 Kommentare bis “Wieder arbeiten (2)”

  1. Sica sagt:

    Du wirst wohl langsam zum Arbeitstier, lieber Sash! Tag und Nach Taxi fahren und dann noch reichlich den Blog füttern, das kannst du natürlich nur schaffen, indem du wenig bis garnicht mehr schläfst, oder?

  2. der Schwob in der Familie sagt:

    Nein das kriegt der kleine so ganz gut hin. Finde es super das er es macht, denn so habe ich jeden Tag einen guten überblick wie es ihm geht. Ich hoffe mein Bröder kriegt das weiterhin so hin. Wenn man Träume hat sollte man sie leben und wenn man sie realisiert hat, sollte man sie so lange wie möglich halten.

  3. Sash sagt:

    @Sica:
    Scheint so. Dabei habe ich das gar nicht als Alternative in Betracht gezogen… naja, vielleicht habe ich bald mal wieder einen normalen Rhytmus, der mit weniger Schlaf klappt. Ich bin auf dem besten Wege dazu… ich schreibe nachher noch was drüber!

  4. Sash sagt:

    @Schwob der Familie:
    Naja, Müdigkeit ist gerade schon so ein Thema, aber irgendwann hab ich das raus 😉
    Der Blog hier geht jedenfalls nicht unter deswegen. Mindestens einmal die Woche würde ich zum Bloggen auch früher aufstehen. Und da ich eh nicht so das Arbeitstier bin, dass 20 Tage am Stück durchrackert, bleibt ja noch die Freizeit…

  5. Thomas sagt:

    Ist zwar schon ewig alt, der Artikel, aber mir kommt gerade ne Frage: Du schreibst, du hast Über-Kilometer. Wie läuft das?

    Du fährst ein Auto deiner Firma, die sind für Reparaturen usw. zuständig. Du teilst es mit einem Kollegen, d.h. du bist verantwortlich, dass es zum richtigen Zeitpunkt sauber und aufgeräumt am Platz steht. Und ansonsten? Wer zahlt eigentlich den Sprit? Und wie oft geht’s in die Waschstraße, macht ihr 2 das abwechselnd oder so? Ich mein, ist klar dass es gemacht werden muss, wenn du eine außerstaädtische Fahrt durch den Matsch hattest, aber einfach der normale Straßendreck, der sich so ansammelt?
    Und jetzt zurück zum Ausgangspunkt, was hat es mit den Über-Kilometern auf sich? Hast du von deinem Chef aus eine bestimmte Kilometerleistung frei, darüber hinaus musst du was blechen? Oder hast du ein bestimmtes Verhältnis zu erfüllen zwischen Kundenfahrt und Leerfahrt?

    Grüße,
    Thomas

  6. Sash sagt:

    @Thomas:
    Das mit den Kilometern ist tatsächlich nur eine rechnerische Sache – die bei uns im Betrieb auch glücklicherweise niemand ernst nimmt. Es geht dabei um den „Schnitt“ und das ist tatsächlich das Verhältnis Kilometer zu Euro. Als Rechengrundlage dafür, ob die Schicht für meine Chefs lohnend ist oder nicht, bietet sich der Einfachheit halber ein Schnitt von 1:1 an. Sprich: Pro gefahrenen Kilometer sollte Pi mal Daumen ein Euro Umsatz da sein. Das ergibt sich aber in der Regel von selbst. Und ob das am Ende 0,95:1 oder 1:0,95 ist, spielt dann wirklich keine Rolle. Grund zum Nachdenken gibt es halt, wenn jemand 250 km verheizt und 100 € Umsatz macht, da muss man sich irgendwann natürlich Nachfragen gefallen lassen.

    Den Sprit zahlt die Firma – wie alles andere das Auto betreffende auch. Also Reinigung, Reparaturen, Unterhalt etc.
    Das ist sowohl der Grund, weswegen ich von dem Geld am Ende nur 45% sehe, als auch dafür, dass mir persönlich der Schnitt eigentlich egal sein könnte. Das Waschen erledigen wir nach Bedarf. Eine feste Regelung haben wir da nicht. Natürlich kommt es dann mal vor, dass der eine mit dem anderen eher weniger zufrieden ist, aber mit der Zeit lernt man sich ja ein wenig einschätzen. Und wenn man es mal aus Zeitgründen (oder – bei mir im Winter durchaus mal der Fall) weil die Waschanlagen geschlossen haben, nicht schafft, dann schreibt man halt ein Entschuldigungszettelchen.

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