Mittzwanziger, leicht abgeranzte Klamotten, schon leicht einen im Tee. Soweit der erste Eindruck.
Ich war der einzige Taxifahrer am Stand, also kam er zu mir. Mal sehen …
„Einen Wunderschönen! Ick müsste mal Ihre Dienste für eine janz kurze Zeit beanspruchen, geht das klar?“
Berliner Dialekt und Höflichkeit. Da gehe ich ja innerlich ohnehin auf die Kniee.
Ja, die Tour blieb mit knapp neun Euro nur mittelmäßig ergiebig. Andererseits muss ich jetzt auch mal die lediglich drei Minuten Wartezeit und die fürstlichen drei Euronen Trinkgeld erwähnen. Und, welch edler Herr in schäbigem Gewand musste sich meine Dienste so höflich erbitten?
Einfach nur ein echt netter Barkeeper, der nach drölfzig Stunden mehr als ich völlig platt war, aber vorm Schlafengehen noch unbedingt Kippen an der Tanke holen musste.
Meinetwegen muss das Protokoll ja nun nicht derart pingelig eingehalten werden, aber in dem Fall hab ich’s einfach mal als echte Höflichkeit gewertet. I like! 😀
Arbeitet selbst im Dienstleistungsgewerbe und weiß deshalb, das ein freundliches Wort gute Laune macht.
Ein Knie geht einsam durch die Welt.
Es ist ein Knie sonst nichts!
Es ist kein Baum! Es ist kein Zelt!
Es ist ein Knie sonst nichts.
Und: Es ist natürlich ein Pluraletantum
( ich verkaufe ein ‚ e‘)
Gretchen mal andersum.:
„Mein schöner Herr, darf ich es wagen,
ob Ihr wöllt Eu’r Taxi mir anzutragen?“
„Bin weder Herr, noch bin ich schön,
hab‘ Feierabend,
Er kann ungeleit‘ nach Hause gehn!“
Ach ja, nette Fahrgäste sind immer noch die Besten. Aber Achtung, betrunkene Fahrgäste, die
anfangs nett sind, ändern ihr Gesicht ziemlich schnell. Da muss man etwas aufpassen.