Geständnisse

Wenn Kunden im Taxi mit ihren Partnern telefonieren, dann ist das stets ein Happening. Der Typ auf meinem Beifahrersitz war laut eigener Aussage auf einer Firmenfeier, hatte schon eine halbe Stunde Schlaf auf einem Bahnsteig hinter sich und wurde nun auf halbem Weg zum Ziel von der Freundin angerufen.

„Ja, Schatz. Ob ich was, Schatz?“

Dann wandte er sich zu mir:

„Hab ich einen in der Krone?“

„Ich verweigere die Aussage!“

Dann sprach er weiter ins Telefon:

„Nein Schatz, das war der Taxifahrer. Ich hab doch gesagt, ich bin im Taxi. Natürlich hab ich einen in der Krone, ich war doch bei, bei, Du weißt doch, wo ich war! Und jetzt komm ich nach Hause. OK?“

Seiner Aussage nach „alles kein Problem“. Na denn. 😀

 

So Fahrten, bei denen man einfach nicht weiß, ob man sie machen will

So vom ersten Auftreten her war die Truppe Kiddies ja gar nicht so schlimm. Dass aber mindestens drei von ihnen sich mit dem Tragen von Nazi-Pullis selbst diskreditiert haben, war das andere. Und dann war da ja auch noch die Strecke: Vom Ostbahnhof  zum A&O-Hostel in der Köpenicker. Ich lehne sowas nach wie vor nicht ab, aber da die Köpenicker wegen eines Straßenfestes gesperrt war, hab ich ihnen wahrheitsgemäß gesagt, dass ich von den 900 Metern Strecke nur 500 Meter fahren könne und das trotzdem mehr als 5 € kosten würde. Also haben sie sich nach dem Weg erkundigt und sind gelaufen.

Ein bisschen Spaß gemacht hätte mir aber zumindest das Zuschauen, denn das dort stattfindende Straßenfest war der „Carnival of  Subculture“ in und vor der Köpi und ganz sicher der mit Abstand dümmste Platz an diesem Abend, um in schwarz-weiß-roten Klamotten mit Runenschrift dran vorbeizulaufen. Aber hey, danach hatten sie nicht gefragt! 😉

Und bevor jemand meckert: Da waren genügend Cops vor Ort, um denen das nochmal auszureden. Ich fühle mich ja für vieles verantwortlich, aber sicher nicht für das übersteigerte Selbstbewusstsein von Schnullernazis.

Die übliche regelbestätigende Ausnahme

Ich bin erst an ihm vorbeigefahren, denn er winkte kurzentschlossen und deutlich weg vom Straßenrand aus einer Gruppe heraus. Als er dann am Auto stand, fragte er kleinlaut, ob ich ihn für 40 € nach Strausberg bringen könnte, mehr hätte er wirklich nicht mehr.

Aus dem Stegreif war das nur so Pi mal Daumen zu entscheiden, aber da ich auf Verdacht hin ohnehin auch nur einen Fuffi verlangt hätte, hab ich zugesagt. Wir waren schon tief in Ostberlin, ich war dem Feierabend nahe und die Schicht war bisher so gut, dass mich die Fahrt auch kilometerschnittmäßig keineswegs aus dem Takt gebracht hat. Trotz der Leerkilometer zurück. Und dann so ein Abschluss!

Ich könnte jetzt rückblickend auch sauer sein. Hat er mir anschließend doch erzählt, er habe an dem Abend 500 € durchgebracht und die letzte Kohle vor der Taxifahrt einem Kumpel für den Puff geliehen. Ich könnte mich jetzt zu wenig wertgeschätzt fühlen und den Typen für seine Arroganz beschimpfen.

Aber wie so oft macht der Ton die Musik. Er hat sich entschuldigt und klargestellt, dass ihm das mehr als peinlich ist, weil ihm selbst als Handwerker die Preisdrückerei auf die Nerven geht und er sonst immer ein guter Trinkgeldgeber sei. Außerdem war’s auch nicht so, dass das sein wöchentliches Besäufnis war, nein: Er war mit ein paar ehemaligen Sportvereinskameraden auf dem einmal jährlich stattfindenden Veteranentreffen gewesen, ein durch und durch besonderer Anlass. Dass er seine großzügig geplanten Finanzen überschritten hatte, lag dann auch wirklich an den Kumpels, die ihn zum Puff überredet hätten, wo er als Verheirateter nur zwei Bier getrunken hätte, einem Kumpel mit knapperer Kasse aber eben noch mal ausgeholfen hat. Und zuletzt selbst überrascht war, dass er inklusive Kleingeld nur noch auf 40 € gekommen ist.

Ja, mein Lifestyle ist das sicher auch nicht, aber ich hab mich in letzter Zeit selten netter mit einem Typen unterhalten.

„Du hältst das jetzt sicher für ’ne Ausrede, wa? Kriegste wahrscheinlich dauernd zu hören, oder?“

„Ganz im Ernst: Das ist ok. Ich hab ja zugesagt. Der Preis ist am unteren Ende, ja. Aber die Anfragen zu denen ich nein sage, sind eher die, wo mir eine Gruppe von fünf Leuten 20 € für die Fahrt bietet, weil die Cocktails so teuer waren und ich mich mal nicht so anstellen sollte, weil’s ja immer noch besser wäre als gar nix.“

Er hat sich bis zuletzt entschuldigt und das Kunststück vollbracht, mir auf ernsthaft nette Art zu erlauben, die Uhr auszulassen, wie auch mich im Anschluss aus seiner Sicht als Firmenchef glaubhaft zu loben, dass ich es nicht machen wollte. Das schaffen wirklich nur die wenigsten.

Natürlich kann ich jetzt nur hoffen, dass er wirklich der nette Kerl ist, der er vorgegeben hat zu sein. Aber glaubt mir: Wenn Typen über 50 es schaffen, mir sympathisch zu sein, obwohl sie mir erzählen, dass sie gerade über 400 € fürs Saufen und im Puff ausgegeben haben – dann ist das wirklich nicht normal.

„So eine schöne Sache!“

Dass die Schicht nicht sonderlich gut werden konnte, ahnte ich bereits, als mir gestern an der Firma ein Kollege gleich was vorjammerte und zwei Stunden später einer, der mit mir zusammen begonnen hatte, spontan das Handtuch schmiss und angeln gegangen ist. Was man halt so macht.

Ich gab mir die Kurzstreckenorgie ein paar Stunden und wusste insbesondere nicht, was ich hier heute schreiben könnte. Ebenso wie die durchschnittlich 7,75 € bringenden Touren war die Kundschaft dazu: Langweilig.

Dann aber stand da der junge Typ am Ostbahnhof und quatschte vor mir zwei Fahrer an, ist aber bei allen abgeblitzt. Das wirkte immerhin mal interessant. Als er dann bei mir ankam, fragte er mich erst mal nach Feuer und dann, ob ich ihn erst zu einer Bank bringen könnte und ob wir anschließend was essen gehen würden.

Ich hab ihm Feuer gegeben, ihm gesagt, dass ich nichts essen will, ich ihn aber natürlich gerne hinbringen würde, wo immer er hinwolle. Ja, er bräuchte eine Sparkasse.

„Die sind ja nun nachts oft zu. Welche Richtung?“

„Keine Ahnung. Wo woll’n wir essen? Hasir? Hasir ist immer gut, oder?“

„Ich hab doch gesagt: Ich will gerade arbeiten und nix essen. Überleg Dir einfach, wo Du hinwillst.“

„Wieso willste nix essen? Deine Kollegen ham auch gleich so ’ne schwule Sache draus gemacht. So mein ich das nicht, ich lad Dich einfach ein!“

„Ist sicher nett gemeint, aber ich verstehe die Kollegen auch: So sonderlich üblich ist das nicht. Wo soll’s denn jetzt hingehen?“

Da ich nicht mitessen wollte, schlug er den Burger King vor. Und danach weiter, heim. Da eine Sparkasse nur mit größerem Umweg zu erreichen gewesen wäre, hab ich ihm nahegelegt, doch einfach an der nächsten Tanke die Gebühren zu bezahlen, anstatt noch mehr Geld im Taxi zu verpulvern. Und so machten wir das dann auch. Quasi. Der Burger-King-Besuch fiel nämlich etwas opulenter aus.

„Mach mal am besten in’n Drive-by. Was willst’n?“

„Nix, wie gesagt.“

„Echt? Gar nix!?“

„Nee.“

„Aber ein Kaffee umsonst, oder?“

„Eigentlich nicht.“

„Ach komm!“

Als wir am Bestellschalter  waren, überlegte er ein wenig rum:

„Hier, die Golden-Super-Flausch-Angebote sehen gut aus, oder?“

Nach der Begrüßung durch die Lautsprecher konnten wir seine Burger-Bestellung abgeben. Glücklicherweise war die Verbindung gut genug, dass er sich auch vom Beifahrersitz aus mit der Bedienung unterhalten konnte. So ersparte ich mir einige Fremdschammomente, als er zum Beispiel in die Anlage flötete, er würde sich beim Getränk gerne überraschen lassen.

Der Mitarbeiter am Ende der Leitung nahm das überraschend konsequent hin, gab durch, er hätte eine Sprite ausgewählt und fragte, ob das eine gute Wahl sei.

„So eine schöne Sache!“

bestätigte mein neuer Superfreund. Nachdem er sein Menü zusammengeklöppelt hatte, kam, was kommen musste:

„Was nimmst Du?“

„Nix!“

„Ach komm. Einen Doppel-Whopper und  dazu …“

Ich ging dazwischen und stornierte das. Dann bin ich recht zügig ums Eck zum Ausgabeschalter gefahren, wo das Gesicht zu der netten Stimme in Form eines etwa vierzigjährigen Mannes uns bereits freudig entgegenblickte und mir sagte:

„Na, da haben Sie heute ja einen unserer Super-Spezial-Kunden!“

Und er meinte das sichtlich unironisch, die beiden kannten sich offenbar wirklich schon.

„Mach dem Taxifahrer mal eine Cola! Oder einen Kaffee! Ein Kaffee?“

Der Mitarbeiter sah mich fragend an. Ich hab’s aufgegeben und einen Kaffee geordert. Ich hab ja auch nix dagegen, eingeladen zu werden, aber der Typ neben mir war von der ganz strangen Sorte: Er wollte mir ständig was ausgeben, mich nebenher aber überreden, die Uhr auszumachen. Und bei aller Liebe – und so hab ich’s meinem Kunden auch erklärt – meine Miete am Monatsende muss ich in Euro bezahlen, nicht mit Doppel-Whoppern.

Dennoch wedelte er mit seinen eben erworbenen 200 € um sich, als wäre er bereit, all das jetzt liegen zu lassen, um mit mir eine Runde Fast-Food zu mampfen:

„Ich brauch jetzt was fettiges. Meine Freundin hat mir ja so Vollkorn-Schnitten eingepackt, aber nee …“

Bei der Entgegennahme des Wechselgeldes verlor er gleich mal eine Münze im Auto, bei der mir klar war, dass er sie nicht wieder aufheben würde. Kaum, dass er sein Zeug hatte, fiel ihm ein, dass er jetzt auch noch unbedingt einen Kaffee haben wollte. Der Typ am Schalter hat ihm großzügig die Kosten dafür erlassen.

Im Auto war ich währenddessen etwas überfordert. Denn abgesehen davon, dass ich sowieso die Ablageplätze gut mit eigenem Zeug belegt habe, hatte ich zwischenzeitlich noch die Sprite meines Kunden und meinen unfreiwilligen Kaffee zu jonglieren, der so voll war, dass ich mir erst einmal was über die Hand geschüttet habe, beim Versuch, ihn zu verstauen. Und jetzt orderte der Irre noch einen, war aber nicht mal in der Lage, sein gesammeltes Bargeld aus der Hand zu legen.

„Du solltest echt was essen! Wir halten da vorne ums Eck – aber machste die Uhr aus! Der macht hier echt die besten Chicken-Wings, glaub mir. So eine schöne Sache! Willste Chicken-Wings? Ich bestell Chicken-Wings!“

„Bitte: Ich bin hier zum arbeiten, zum Geld verdienen. Vielen lieben Dank für den Kaffee und das nette Angebot, aber ich würde gerne wie ausgemacht nach dem Bestellen zu Dir nach Hause fahren, Dich absetzen und dann weiter.“

„Ja, ist kein Problem, HEY HEY HEY, kannste uns noch Chicken-Wings machen?“

Der nette Angestellte zählte die möglichen Packungsgrößen auf und mein Kunde bestand auf der größten: 20 Stück.

„Aber nicht die alten, ok?“

„Nein, mein Freund! Für Dich mach ich extra ganz frische und deswegen dauert das jetzt genau 4:30 Minuten, bis sie fertig sind.“

Unironisch. Mir war bis dato nicht bewusst, wie enge Beziehungen man als Kunde zu Systemgastronomen aufbauen kann. Von der erneuten Bezahlung bekamen dann sowohl ich als auch die freundliche Bedienung schon mal etwas Trinkgeld ab. Die verbleibende Zeit musste zum einen ich nochmal erklären, weswegen ich die Uhr nicht ausmachen, als auch der Angestellte nochmal verschiedene Soßen nachlegen, was er abermals kostenlos tat.

Ich hab mir währenddessen überlegt, ob ich jemals – selbst zum essen – so viel Zeit beim Burger King zugebracht habe.

Eine Minute und 33 Sekunden vor Ablauf der Chicken-Wings-Zubereitung fuhr dann hinter uns ein weiteres Auto vor, was ein gutes Zeichen dafür war, dass das immerhin nicht ewig so weitergehen konnte. Lieblingskunde hin oder her. Ich hab anschließend nur noch einmal vor dem Laden und einmal vor der Haustüre des jungen Mannes ablehnen müssen, mitzuessen. Auch wenn er sich etwas geknickt gezeigt und gefragt hat, wie er den Haufen Zeug alleine essen soll – ich hatte es nun wirklich oft genug gesagt. Und er fand trotzdem:

„So fett viel Essen! So eine schöne Sache, Mann!“

Da die Wege kurz waren, standen am Ende immer noch weniger als 15 € auf der Uhr, die der an sich ja mehr als nette Fahrgast auch problemlos mit einem weiteren Zweier Trinkgeld bezahlt hat. Den zweiten Kaffee indes musste ich am Ende trotzdem auch behalten, da hat er nicht mit sich reden lassen. Ich indes hab ihn wirklich nirgends sicher unterbringen können und am Ende trotz schlechten Gewissens nach ein paar Metern entsorgt.

Trotz der Stressigkeit war’s für den Abend eigentlich eine gute Tour. Rückblickend hab ich aber auch mehr Verständnis für die Kollegen, die abgelehnt haben, auch wenn sie beim Grund falsch lagen. An die Wäsche wollte der Typ mir nicht, ihm schien es eher darum zu gehen, dass mir die aktuellen Klamotten möglichst schnell nicht mehr passen. 😉

Das mit dem Schlafen (ca.Teil 197)

Keine Sorge, mit Taxigeschichten geht es bald weiter. Sehr bald. Morgen oder so. Denn ich steige heute Abend wieder ins Auto.

So weit, so gut. Und da wir es jetzt, wo ich das schreibe, schon 5.00 Uhr haben, sehe ich da keine Probleme. Aber hey, abgesehen vom Mittagsschlaf um die nullte Stunde bin ich gestern um 10 Uhr aufgestanden, was sich nicht so sonderlich gut mit einer Nachtschicht verträgt.

Ich will ehrlich sein: Ich hab’s beileibe nicht so hart wie so viele „Schichtarbeiter“ da draußen. Denn dieses absurde Wort (Arbeiten nicht die meisten in irgendeiner „Schicht“?) bedeutet meist einen Wechsel der Schichtzeiten, und den habe ich einfach nicht. Im Normalfall. Ich hab mich mit der Nachtschicht arrangiert und lebe auch an freien Tagen (überwiegend) nachts, die krassen Umstellungen passieren bei mir eigentlich nur, wenn mal was besonderes ist: Ein Familien-Kaffeetreffen um 12 Uhr mittags, ein Arzttermin um 14 Uhr, sowas halt. Und um ehrlich zu sein: Auch wenn diese Tage dann meist doof sind: Das kriegt man mit einem Mittagsschlaf, einer Coffee und ein bisschen Planerei schon irgendwie hin.
Und wenn nicht, dann habe ich immer noch einen Job, bei dem ich im Zweifelsfall einfach früher Feierabend machen kann. Das kostet zwar Geld, aber selbst daran, ggf. mal eine schlechte Schicht einzuplanen, gewöhnt man sich.

Mein Flur bei Tag

Mein Flur bei Tag

Nun habe ich die drei Tage meines Wochenendes damit verbracht, beim Renovieren meines Flurs so mittel voranzukommen. Wegen Lärmbelästigung der Nachbarn und gemeinsamer Arbeitszeit mit meiner besseren Hälfte hab ich meinen Rhythmus also für gleich drei Tage umgestellt. In gewisser Weise hat das gut geklappt: Ich war stets so früh wie nötig wach und den Tag über auch. „Früh“ schlafen zu gehen (also so um 1.00 Uhr nachts) ist mir aber nicht leichtgefallen, ein leichtes Defizit gab es also immer.

Ich bin immer noch jung genug, um trotz anstrengender Arbeit 3 Tage mit wenig Schlaf irgendwie wegzustecken. Aber ich muss auch zugeben, dass mir die 7 Jahre im Taxi trotzdem so langsam aufzeigen, in welcher Art das alles auch schwierig sein kann.

Ich mache das alles immer noch freiwillig, genieße gerade während der Arbeit die nicht wenigen Vorteile der dunklen Schicht und arrangiere mich hier und da. Dennoch würde ich mich jederzeit dafür aussprechen, dass Arbeitgeber oder die Arbeitsagentur Nachtschicht nicht einfach unter „ferner liefen“ einordnen sollen. Denn ja, das verändert einen. Über kurz oder lang.

Für mich und für heute scheint das alles ok zu sein. Es ist früh am Morgen, ich bin noch wach, aber langsam müde. Und wenn ich mich dann bald hinlege und den Tag über schlafe, werde ich normal arbeiten und hier auch wieder was schreiben können. Aber ja, das hätte anders aussehen können, hätte ich nicht nach einem harten Tag und einer Stunde Mittagsschlaf zur eigentlichen Bettzeit auf mich selbst gehört und mich überredet, jetzt dann doch wieder aufzustehen. Weil: Muss ja.

Ich  beneide Euch  (noch) nicht um Eure 9-5-Jobs, aber bei dem aktuellen Anlass wollte ich trotzdem einmal mehr anmerken, dass es nicht alle so einfach haben. Und wie gesagt: Andere haben es wesentlich härter (Ich sag nur: Gesundheitswesen!).

Das Leben, der (An-)Strich, die Rechnung.

Und schon wieder ein Wochenende, an dem ich weniger gearbeitet hab als geplant. Und gewollt sowieso. Ich würde das hier jetzt nicht schreiben, wäre die verbliebene Kundschaft nicht so unsagbar unblogbar gewesen. Meist kurze Fahrten, vom Bahnhof oder Club nach Hause, ein bisschen Ja-war-ein-nettes-Wochenende-Smalltalk und  fertig.

Und fertig war ich leider auch noch. Überraschenderweise. Denn obwohl ich mich nicht nochmal hab krankschreiben lassen: Nach ein paar Stunden im Auto sitzen war stets die Luft raus. Und zwar so richtig mit nicht mehr voneinander entfernbaren Augenlidern und so. Obwohl ich mein Kurzschläfertum lange ad acta gelegt habe: Dass ich jeden Tag 12 Stunden brauche, ist einfach nicht normal.

Und als ob das nicht reichen würde, sind gerade ein paar private Dinge angesagt, die Zeit fressen. Über das ein oder andere berichte ich gerne, aber in Ermangelung aufzählbarer Taxis natürlich nicht hier. Seht’s mir bitte nach, selbst ich hab noch ein Leben neben GNIT …

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Arbeitspläne

Manchmal staune ich ja nach wie vor ein wenig über die Leute, die an einem Tag in den Club gehen, am nächsten dableiben und am übernächsten bei mir im Taxi sitzen, um „dann doch besser mal nach Hause“ zu gehen. Ich vermute wahrscheinlich zu Recht, dass uns mehr als nur die Effizienz des benutzten Deos trennt.

Dass man dabei oft auch vorschnell dem Glauben aufsitzt, die „Jugend von heute“ würde nur noch feiern, bewies eine junge Frau, die sich heute morgen vom Sisyphos ins Kater Blau bringen ließ:

„Ach, die Party geht also noch weiter?“

„Naja, nur ein bisschen. Ich muss später noch arbeiten.“

„Na, dann hoffentlich nicht zu früh“,

scherzte ich und blickte auf die Uhr. 3:36.

„Nee nee, ist auch nur so eine kurze Sieben-Stunden-Schicht in der Drogerie von 13 bis 20 Uhr. Ist alles geplant. Gegen 6 Uhr kommt mein Zug, um 8 Uhr bin ich in Hannover, dann lege ich mich nochmal für 3 Stunden hin, dann geht das schon.“

Mir ist klar: Ich werde auch alt. Aber: Respekt!