Immer diese Entscheidungen …

„An der nächsten Ampel können Sie links fahren.“

Ihr Begleiter indes sah betrunken und verträumt einem anderen Taxi nach, das geradeaus fuhr:

„Hihi, guck ma! Da, der da: Verfolg denn mal!“

Ich hab kundgetan, dass mich im Zweifelsfall lieber für die etwas nüchternere Wegansage entscheiden würde – woraufhin sie jedoch gleich einwarf:

„Ach, wenn ich zu Hause bin … Ihr dürft ruhig den anderen Wagen verfolgen.“

Und dann sah mich der zweite mit Hundeblick an:

„Woll’n wa?“

Am Ende ist er dann doch mit zu ihr. Aus Pflichtgefühl, sagte er. Aufpassen, dass sie sicher heimkommt.

Is‘ klar. 😉

Volltreffer

Ich hab den gestrigen Abend doch nicht auf der Straße verbracht. So oft ist mein Bruder nicht zu Besuch und wir haben den Abend lieber mit ein wenig Zocken zu Hause verbracht. Nachdem alle außer mir im Bett waren, wollte ich dann trotzdem das Auto schonmal holen. Nicht wirklich zum Arbeiten, sondern um schon mal alles für heute Abend herzurichten, mir heute die Anfahrt zur Firma zu ersparen, sowas halt.

Und naja, für den unwahrscheinlichen Fall, dass noch jemand winken sollte, hatte ich natürlich vor, diese Tour dann auch noch zu machen.

Es gab tatsächlich Winker. Nur eine Tour. Dafür aber auch gleich ein armenischer Kunstmaler, der von Karlshorst nach Siemensstadt wollte und sich mit mir während der Fahrt für schlappe 40 € über Jazz und das Leben in Ostdeutschland unterhalten wollte. Etwas schräg, durchaus, aber weit besser als alles, was auch nur entfernt in die Nähe meiner Vorstellungskraft geraten konnte.

Work-Life-Balance

Es ist ja immer schön, wenn der Job private Interessen mit abdeckt. Wenn man also Dinge bei der Arbeit machen kann, für die man im Privaten eher nicht die Zeit oder Muße hat. Pyrotechniker kennen das vermutlich.

Bei mir isses natürlich andersrum. Ich muss zum Beispiel während meiner Arbeit immer den kürzesten Weg (oder was die Kunden dafür halten) nehmen. So ist es dann wenig verwunderlich, dass ich davon auch mal eine Auszeit brauche und mich privat so richtig ordentlich verfahre. Da meine Kapazitäten aber begrenzt sind, hab ich das gestern auf einem nur halbprivaten Weg – von der Firma nach Hause – und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht.

OK, eigentlich war ich nur so sehr ins Lesen vertieft, dass ich nicht darauf geachtet habe, in welche Bahn ich steige und es auch in der folgenden Viertelstunde nicht gerafft. Nun ja, Köpenick ist ja auch ein netter Stadtteil. Und auf dem Weg von dorthin nach Hause hatte ich dann nochmal mehr Zeit zum Lesen.

Aber gut, ab heute dann wieder Dienst im Auto. Und da fahre ich dann nicht von Niederschöneweide über Köpenick nach Marzahn. Versprochen. 😉

PS: Wer (wie ich) der Meinung ist, derartige Reallife-Verpeilung sei ein Zeichen dafür, dass ein Buch ausreichend spannend ist; es war das hier: Red Sky (Amazon-Partnerlink).

Eingeschränkte Wegewahl

Da war einer direkt am Taxistand aber reichlich besorgt und rief seinem Kumpel zu:

„Wat willst’n da lang? Da sind überall Bullen, da komm‘ ich nicht mit!“

Nun mag eine besondere Häufung von Polizeifahrzeugen ja durchaus auf potenziellen Ärger hinweisen – jetzt auch mal völlig egal, ob man keinen Bock auf die Polizei selbst oder auf die hat, derentwegen selbige vor Ort ist.

Aber wenn man schon derart sensibilisiert ist, dann täte man gut daran zu wissen, dass am Ostbahnhof einfach nur ein Revier samt Parkplatz ist und abgestellte Wannen nun nicht wirklich keine nennenswerte Gefahr für wen auch immer sind.

Auf die Idee, mit dem Taxi aus der Gefahrenzone zu flüchten, ist er aber leider auch nicht gekommen … 🙁