Was wir Taxifahrer alles wissen …

Das war mal wieder so eine Lehrbuchgeschichte aus dem Bereich Ortskunde. Die Fahrgäste, die mir am Ostbahnhof eingestiegen sind, wollten zur Kalkreuthstraße. Die sagt mir was, schließlich liegen unweit nicht nur jede Menge oft als Fahrtziel genannte Kneipen und Hotels, nein, direkt im an die Kalkreuth anliegenden Hinterhof der Martin-Luther-Straße stand ich auch dreimal mit anderen P-Schein-Aspiranten und hab anschließend die Ortskundeprüfung versemmelt.

Die Straße ist zwar kurz, aber aus Gewohnheit hab ich trotzdem mal gefragt, wohin es genau gehen würde.

„It’s the Quentin Design Hotel. Number 12 Kalriut Street.“

Den Straßennamen hatten sie mir zuvor schon auf dem Handy gezeigt, sonst hätte das wohl etwas dauern können. 😉

Das Hotel war mir nie aufgefallen, ich hab auch keine Ahnung, ob es vielleicht nicht bis vor kurzem noch anders geheißen hat. Unterwegs hab ich dann sicherheitshalber die Nummer ins Navi eingegeben, nicht dass ich am letzten Eck noch falsch abbiege. Muss ja nicht sein, sowas. Soweit alles normal.

Dieses Mal hat es nur rund zweieinhalb Stunden gedauert, bis ein älteres Ehepaar auf den Rücksitzen der 1925 Platz nahm und auf die Frage nach dem Ziel antwortete:

„Das ist so ein Design-Hotel, es heißt jedenfalls so.“

„Meinen Sie das Quentin in der Kalckreuthstraße?“

„Ja! Ja, genau! Sie kennen das?“

Zufällig, aber ja. 🙂

16 Kommentare bis “Was wir Taxifahrer alles wissen …”

  1. kistenfrosch sagt:

    Das ist total oft so.
    Du lernst was neues und hast dann ne tour dahin geht mir total oft so

  2. elder taxidriver sagt:

    Könnte gut sein , dass das nach Quentin Crisp benannt ist..

  3. Ana sagt:

    Und ich behaupte immernoch, dass es hier in Schöneberg keine vernünftigen Bars(etc) gibt. Püffe gibts.

  4. elder taxidriver sagt:

    @Ana: Was ist mit der Bar ‚Green Door‘ in der Winterfeldtstraße? Ich war noch nicht drin aber in dem gerade neu erschienenen Suhrkamp-Taschenbuch ‚Berlin bei Nacht‘ ist eine Geschichte darüber drin, von der Lyrikerin Maria Bodrozic.
    Die wohnt in der Gegend.

    Und was die Püffe betrifft: Die gibt’s , sozusagen traditionsgemäß. Ein Vorkriegs-Lied , Persiflage von ‚Es war in Schöneberg im Monat Mai‘, das beginnt so: ‚Es war in Schöneberg in einem Puff, ich hatt‘ drei Mark bezahlt und kam nicht ruff..‘

  5. kistenfrosch sagt:

    @elder … püffe 😀

  6. Ich wäre da nur auf das Ex-Castor gekommen, das gehört jetzt zu Mercure.

  7. @Ana
    Klar, das House of Byos in der Winterfeld

  8. @Ana
    Ups, ich meinte natürlich Eisenacher

  9. Sash sagt:

    @Aro:
    Also mal abgesehen von deinem offensichtlichen Tippfehler: Laut deren Seite stimmt weder erstere noch zweitere Adresse. Sind die etwa umgezogen?

  10. Die Website kenne ich gar nicht. Vor Kurzem habe ich aber den Schriftzug an der Eisenacher noch gesehen, neben Toms Hotel, etwa ggü. der Einmündung der Nollendorfstraße.
    Welche Adresse steht denn auf der Website?

  11. Sash sagt:

    @Aro:
    Da steht Courbiérestraße 13 …

  12. Aro sagt:

    Kuck an, gegenüber des alten Würfels
    Ja, dann sind sie wohl umgezogen. 😀

  13. Ana sagt:

    Das Green Door ist anscheinend den Weg aller „Locations“ in Schöneberg gegangen. Früher waren da noch tolle wichtige Leute, heute nurnoch die, die früher tolle wichtige Leute kannten. Auch bekannt (also grad von mir so getauft) als „Das Schicksal M“

  14. Ana sagt:

    Ach ja, Aro: Ich sach ja.. Püffe gibts.

  15. Zugfahrer sagt:

    Gut zu wissen. Stand letztens am Nolle draußen zur Pause und war komplett überfragt wo dieses Hotel denn sein solle. Hätte es den Beitrag mal vorher gegeben 🙂

  16. Sash sagt:

    @Zugfahrer:
    Sowas kennen wir ja alle. Freut mich, wenn ich helfen konnte. 😀

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