Es gibt diese King-of-the-Streets-Momente beim Taxifahren. Das sind bei aller Freude über die meist nette Kundschaft aber doch eher die Momente, die man alleine im Auto sitzt.
Am vergangenen Wochenende hatte ich nachts um 3 Uhr eine sehr gelassene Fahrt mit 2 Amerikanern zum Estrel. Sie haben sich von mir ein paar Kleinigkeiten über die Stadt erzählen lassen, Kleinkram, am Ende gab es sehr warme Dankesworte und ein Trinkgeld, das sich gewaschen hatte. Wie meistens wenn die Kundschaft den Wagen verlässt, hab ich danach nach dem Lautstärkeregler des Radios gegriffen und noch ein paar Takte von Take me Home von H-Blockx (bei Youtube find ich nur diese etwas grottige Liveversion) abgegriffen.
Der CD-Player läuft bei mir immer im Shuffle-Modus, ich hab die mein Fenster für ein bisschen frische Luft runtergelassen und mich beim Gasgeben von den ersten Obszönitäten des Pulp-Fiction-Soundtracks in Richtung Innenstadt spülen lassen. Während meine Hand am Lenkrad dem Gitarrenspiel von Dick Dale nachgetrommelt hat, musste ich beim Abbiegen in die Treptower Straße scharf Bremsen, weil ein tödlich verängstigter Fuchs auf der Fahrbahn saß und seine Augen mit den Scheinwerfern meines Taxis um die Wette strahlten, als er mich ansah.
Mit einem Lächeln auf den Lippen sind meine Augen dem scheuen Tierchen noch kurz gefolgt, als er endgültig in einem Gebüsch verschwunden war, hab ich das Gaspedal wieder durchgetreten.
Ohne mir von irgendwas schlechte Laune machen zu lassen, hab ich anschließend einem mir entgegenkommenden Autofahrer noch dabei geholfen, sich zu erinnern, nachts um drei das Licht einzuschalten. An der Ampel Kiefholz- Ecke Elsenstraße begrüßte mich dann schon Fred Durst:
„Alright Partner, keep on rollin‘ Baby!„
Und während ich Treptow mit ein bisschen nächtlichem Nu Metal versorgt hab, hab ich nicht etwa die Aufmerksamkeit von schlafsüchtigen Schwaben oder der Ordnungsmacht auf mich gezogen, sondern die dreier junger Mädels. Einmal Kurzstrecke zum Ostkreuz – und die Musik bitte wieder anmachen.
Wie gesagt: Keep on rollin’…
Bei uns auf’m Dorf warten die Füchse immerhin an der Landstraße, bevor sie rüberlaufen.
(Das habe ich jetzt schon 2 Mal erlebt…)
See you, Space Cowboy…
@Nessa LG:
Sehr brav 🙂
Ich hab Füchse hier schon alles machen sehen. Nur auf der Straße warten ist mir jetzt neu gewesen.
^^ Zum Glück ist er an Dich geraten, sodass ihm nichts passiert ist.
Und ich dachte, man trifft in Berlin mittlerweile eher auf Wildschweine?
@Nessa LG:
Ja, den hätte man wirklich übersehen können…
Was die Wildschweine angeht, bin ich in den falschen Gegenden unterwegs. Hab ich auch schon gesehen, aber wesentlich seltener. Füchse sehe ich inzwischen quasi täglich.
Wow, das denkt man ja zunächst gar nicht.
Aber Füchse haben ja a) den Vorteil, sehr anpassungsfähig zu sein und b) kommen sie in der Stadt leichter an Nahrung, daher gibt es sie wohl immer mehr dort.
Hier in unserer Gegend wurde vorletzte Woche ein Wolf gesichtet. *freu*
@Nessa LG:
Na, die Wölfe werden noch ein bisschen bis Berlin brauchen 🙂
Aber die Füchse finde ich eine niedliche Stadtbereicherung. Und wenn sie von unserem Müll leben können, dann sollen sie es doch tun. Anfangs war es für mich auch seltsam, inzwischen würde ich nicht drauf wetten, ob ich nachts mehr Katzen oder Füchse sehe…
Aber die Wölfe kommen doch aus östlicher Richtung – so unwahrscheinlich ist es nicht, wobei sie Ballungsräume wie Berlin wohl umgehen werden: http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/woelfeindeutschland/
Ja, sie sind schon süß. :3 So lange sie nicht überhand nehmen, das ist ja dann auch wieder nicht gut…
*Eichhörnchen vorm Fenster beobacht*
hättste mal die Tür aufgemacht – vielleicht wollte der mitfahren und das war seine Form von winken
Wie keine Wölfe in Berlin? Ich war schon in Berlin. Ist aber nicht schön da! 😀
*duck*
Bei uns im ländlichen Gebiet wartet Viehzeug auch regelmäßig am Straßenrand, bis die Autos weg sind. Teilweise sogar das Rotwild – wobei wir da auch echte Roudys haben: große Böcke die aus den Nichts aus den Wald preschen und 4 Meter vorm Auto die Straße überqueren. Ja, dass passiert öfter. Und nein, diese Tiere sterben nicht. Unfälle entstehen dann meistens deswegen, weil der überraschte, ortsunkundige Fahrer (ironischer Weise meist aus Berlin) das Steuer verreißt und gegen einen Baum fährt – die es bei uns zu Hauf gibt, denn unser Dorf ist von Wald umgeben. Die Einwohner und Kenner dieser Rotwildfraktion bremsen inzwischen schon gar nicht mehr. ^^“
Das mit dem sich ändernden Verhältnis Wölfe zu Katzen ist nicht zufällig so. Von irgendwas müssen die ja schließlich auch leben 😀
Limp Bizkit Style \m/ 😀