Willste noch Geld verdienen?

Das ist eine Frage, die wahrscheinlich nur uns Taxlern sowohl sarkastisch als auch völlig ironiefrei gestellt wird. Wo die Ursprünge darin liegen, dass unsere Kunden es zum Teil amüsant finden, dass wir mit der Arbeit ernstlich unseren Lebensunterhalt bestreiten, weiss ich nicht. Vielleicht liegt es ja an den vielen Fahrten, die manch „Kollege“ ablehnt.

Aber gut, jetzt bin ich wieder mal wo ganz anders gelandet, als ich ursprünglich geplant hatte. Denn die Frage kam dieses Mal ziemlich passend.

Ich hatte gerade beschlossen, das Auto abzustellen und es dazu schon auf den Parkplatz bugsiert. Die Nacht war eine von den Bescheidenen, ich komme – egal wie ich die Zahlen drehe und wende – nicht über 5 € brutto pro Stunde…

Zudem kam die Frage von einem Kollegen, der seine Kiste gerade abgestellt hat. Die 14 € haben den Kohl zwar nicht fett gemacht, aber das Hungergefühl wiegt bei 85 € einfach weniger als bei 70. Und eine nette Heimfahrt mit jemandem, der nicht am Preis drehen will, ist ja auch schon mal was 😉

Die Berliner Nacht und ihre Auswüchse

Gleich vorneweg: Ich kenne die Auswirkungen von Alkohol. Aber was manche Menschen aus ihren Drogenerlebnissen machen… ich weiss auch nicht.

Es war am vergangenen Freitag. Ich hatte gerade mit Jo telefoniert um die Fahrt mit ihm fest auszumachen. Ich war guter Laune, aber auch etwas in Eile, da ich in einer halben Stunde nicht nur in Friedrichshain sein, sondern davor auch noch eine Kleinigkeit essen wollte.

Der Umsatz bis dato war unterste Grenze für einen Wochenendtag, und selbst Montags hätte ich gesagt, dass ruhig 20 € mehr in der Kasse sein könnten. Dennoch hatte ich die Fackel aus und bin zielstrebig gen Osten gegurkt. Gegenüber des Roten Rathauses hat mich etwas irritiert:

Da steht einer auf der Straße und winkt.

Naja, also er stand genau genommen auf dem Mittelstreifen zwischen den beiden ostwärts führenden Spuren und wackelte. Oder so. Optisch besonders schick und für mich als Hinweis ganz gut waren der leere Bierkasten in der linken und die unter permanenter Benutzung stehende Bierflasche in der rechten Hand. Da weiss man, mit was man es zu tun hat 🙂

Ich habe kurz abgewogen und beschlossen, dass ich es riskieren könne. Sollte die Tour nach Absurdistan führen, könnte ich immerhin ablehnen mit dem Hinweis, dass ich eigentlich außer Dienst bin. Aber im Grunde war mir klar, dass ich auch Jo mit einem Anruf um 10 Minuten hätte vertrösten können. Also habe ich den Blinker gesetzt…

Der Mann hat das offenbar auch umgehend zur Kenntnis genommen und ist an den rechten Fahrbahnrand ge… ach, sagen wir: -watschelt. Ich stoppte meinen Wagen vorsichtig neben ihm und lehnte mich herüber, um gegebenenfalls die Beifahrertüre zu öffnen. Und was sah ich?

Der Mann stand seelenruhig am Fahrbahnrand und starrte in die Ferne. Ironischerweise sah er genau wie jemand aus, der mit aller Energie die letzten lebenserhaltenden Funktionen dazu missbraucht, nach einem Taxi Ausschau zu halten. Dieser Zustand hielt sehr zu meinem Erstaunen etliche Sekunden an.

Danach bin ich einfach weitergefahren. Ich hatte so oder so etwas vor und vielleicht ist es ja auch ganz gut, jemanden zu ignorieren, der ein stoppendes Taxi nicht mehr wahrnimmt… wie druff muss man sein?

Geschäfts-Fail!

Ich hab mich schon öfter über Kollegen beschwert, die Kurzstrecken ablehnen. Aber ich will es noch einmal machen.

Es ist 3.05 Uhr am Morgen des vergangenen Samstags. Mitten auf der Schillingbrücke musste ich spontan bremsen. Schön mittig auf der Fahrbahn stand ein Kollege. Mit leuchtender Fackel.

Nanu? Irgendwas ist da doch los?

Und keine drei Sekunden später steigt ein junger Mann aus, sichtlich verärgert, und die Tür ist kaum ins Schloss gefallen, da gibt der Kollege Vollgas und verschwindet in der Berliner Nacht. Das kann natürlich alles gewesen sein, vom Arschloch-Kunden bis zum Arschloch-Kollegen. Ich bin also vorsichtig bis distanziert, als der Fahrgast an meinen Wagen herantritt.

Ob ich ihn für eine Kurzstrecke zum Kotti mitnehmen würde?

Na logo! Das ist der Innbegriff einer Kurzstrecke. Mal eine Fahrt, bei der man sich nicht einmal Sorgen machen muss, ob das reicht. Da ist einmal um den Kreisverkehr gurken locker mit drin 😉

Der Kollge wollte gleich Feierabend machen…

Hey, das ist ein Argument. Mit zwei kleinen Haken:

Wenn man wirklich Feierabend machen will, dann macht man die Fackel aus! Fällt mir auch schwer, aber anders sollte man sich nicht über Winker beschweren.

Und zweitens ist die wahre Intention ein bisschen zu offensichtlich, wenn man anbietet, den Fahrgast bis ganz nach Hause zu fahren, nicht aber für eine Kurzstrecke zur U-Bahn…

Mich kotzt sowas an! Außerdem hab ich bei solchen Kollegen immer die Befürchtung, dass es auch eine Rolle gespielt hat, dass der Fahrgast schwarzer Hautfarbe war.

Da ich davon ausgehe, dass der Kollege nicht wirklich Feierabend gemacht hat, wollte ich nur mal erwähnen, dass ich mit dieser Tour eine hervorragende Serie gestartet habe. Meine Einnahmen in der nächsten halben Stunde gestalteten sich wie folgt:

3.08 Uhr: 4,00 € (der erwähnte Kunde)

3.18 Uhr: 8,60 €

3.28 Uhr: 9,20 €

3.40 Uhr: 7,80 €

Dann stand ich am Berghain, keine 800 Meter vom Ausgangspunkt entfernt, und immerhin 2,40 € Trinkgeld sind auch zusammengekommen. In diesem Sinne: Danke für den Umsatz, du Idiot!

Gegenbeispiele

Die letzten Einträge haben wahrscheinlich beim ein oder anderen den Eindruck hinterlassen, ich hätte gerade irgendwie die ganze Zeit mit nervigen Kunden zu tun oder würde mich selbst ständig über Kunden aufregen. Das ist Quatsch. Torsten hat es in seinem Taxi-Blog auch vor Ewigkeiten mal geschrieben: 95% der Kundschaft ist normal, nett und freundlich. Aber eben auch – zumindest zum darüber schreiben – langweilig. Die übliche 8-minütige 10,50€-Tour mit netter Begrüßung, problemloser Routenplanung, netter Verabschiedung und durchschnittlichem Trinkgeld gibt einfach wenig für einen Blog her. Irgendwas muss ja immer erst passieren, damit es interessant wird.

In der Nacht auf Samstag hatte ich beispielsweise eine wirklich nette Tour mit Jo, die mich als Blogger allerdings vor das Problem stellen, dass ich peinlicherweise den Namen seiner Begleitung vergessen habe und außerdem nichts über farbige Nager schreiben darf.

Dann war da ein sympathischer Kerl, der auf meine Aussage, es würde nicht so schnell passieren, dass ich wie viele Kollegen die B.Z. lese, sofort meine Nummer haben wollte.

Außerdem hatte ich eine Tour in den verschrieenen Bezirk Neukölln, bei der ich freundlichst erinnert wurde, dass ich mich zu meinen Ungunsten mit dem Wechselgeld vertan habe.

Und noch schlimmer: Runde 10 Touren, zu denen ich gerade auf Anhieb nicht einmal mehr Gesichter im Kopf habe.

Behaltet das im Hinterkopf, ich mag den Job nach wie vor und was ich hier schreibe, ist stets nur die Spitze des Eisberges.

Noch ein Euro weniger…

Nach den Jungs am Matrix gab es noch einen dreisten Versuch, die Tarifordnung zu unterlaufen. Auf einer kurzen Tour vom Ostbahnhof zum Spindler und Klatt wurde ich gebeten, von den 5,40 € einen Euro abzuziehen und mir dafür die Haare stylen zu lassen.

Ich hab dem Individuum auf dem Beifahrersitz allerdings misstraut, da er in 3 Minuten mehr als 6 Witze erzählt hat, und zudem lautstark behauptete, er sei Scooter.

Döp Döp Döp Dödödöp Döp Döp… oder so.

Ein fetter Deal mit korrekten Leuten…

…war das sicher nicht.

In die Grünberger Str. wollten die drei Möchtegern-Gangsta mit dem einheitlich spießenden ersten Bartflaum um den Mund.  Was das etwa kosten solle vom Matrix aus.

„Ich schätze mal, so um die 6 €…“

sagte ich und entgegen dem Gefühl, das ich sonst oft bei Preisansagen habe, dachte ich mir, dass das ein so unschlagbar günstiges Angebot ist, dass es kaum für Widerspruch sorgen würde. Denkste.

„Ey, wir ha’m nur 5 € cash, machen wir trotzdem, oder?“

„Nein!“

„Ey komm, wegen dem ein‘ Euro? Wir ham alles andere versoffen. Ist nicht so clever von uns aber wir müssen ja zum Hostel.“

„Jungs, glaubt mir: Das ist so oder so keine sonderlich gute Tour für mich, also werde ich den Teufel tun und da noch was abziehen vom Preis.“

Ich komme wirklich niemandem mit dem Das-ist-aber-eine-schlechte-Tour-Geseier, aber wenn 3 Leute bei einer Fahrt von 6 € noch um einen Euro handeln müssen, dann ist irgendwann mal das Ende der Fahnenstange erreicht. Außerdem hat es mich ziemlich gefuchst, da mir 6,60 € für den obligatorischen Hunni gefehlt haben und die jetzt ausgerechnet für 6 € fahren wollten…

Dann kam aber der Kumpel von hinten, fragte nochmal, ob 6 € passen und hat irgendwoher ein Zwei-Euro-Stück rausgekramt. Also los. Die Fahrt verlief schon der Kürze wegen völlig unspektakulär und als ob ich tatsächlich gut im Routenberechnen wäre, kamen wir auf genau 6,00 €

Und dann folgte genau das, was in solchen Fällen immer folgt: Der arme Schlucker zahlte mit einem von zwei Zehnern und der noch ärmere klimperte mit einer Wagenladung Münzen und fragt seinen Kumpel, ob jetzt noch was fehlt. Trinkgeld gab es natürlich keinen einzigen Cent. Dafür aber den absolut unnötigen Wunsch, ich möge in der Nacht noch „fett Kohle“ verdienen. Wie bitte, wenn ich solche Kunden mitnehme?

Nochmal im Klartext: Ich habe nichts gegen kurze Fahrten. Selbst wenn es mal bescheiden läuft, dann ist das in Ordnung. Ich freue mich vielleicht nicht, aber das kriegt kein Kunde mit, das verspreche ich. Ich verstehe auch, dass Taxifahren teuer ist. Ich fahre auch nicht ohne Grund mit der BVG zur Arbeit. Aber bei 2 € pro Person zu handeln finde ich schon ziemlich dreist. Irgendwie erwarte ich doch auch eine gewisse Wertschätzung der Tatsache gegenüber, dass irgendein Depp sich extra ein Auto anschafft und ein Büro führt und ein anderer Depp sich die Nacht um die Ohren schlägt, um solche Eulen ums Eck zu fahren. Wenn das keine2 € wert ist, dann weiss ich auch nicht.

Und vor allem: Ich finde es widerlich, wenn man es nötig hat, bei an und für sich unrechtmäßigen Verhandlungen über billige und immer wieder aufdeckbare Lügen zu versuchen, einen Vorteil herauszuschlagen. Die Ehrlichkeit, dass man keinen Bock hat, so viel Geld zu zahlen, sollte man schon mitbringen. Dann muss ich mich nicht schlecht fühlen, wenn ich sage, dass ich aber keinen Bock habe, zu den Konditionen zu arbeiten.

Und ganz ehrlich: 95% der Leute, die „nicht mehr Geld“ dabei haben, haben irgendwelche Scheinchen im Portemonnaie beim Bezahlen…

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Ein fast normaler Tag im Wahnsinn

Ich schreibe so oft, dass ich Taxifahren für meinen Traumjob halte. Die meisten verstehen das nicht so wirklich und sehen meist nur die Zahlen vor dem Komma. Zugegeben, ich hätte auch manchmal gerne noch eine Stelle mehr dort stehen, aber sonst wird unsere Bundeskanzlerin noch neidisch und das will ja keiner.

Die letzten 24 Stunden waren irgendwie so ein richtig chaotischer Tag und irgendwie doch auf ihre eigene Art normal, sodass ich sie gerne einfach mal schildern will. Normal war vor allem, dass ich nicht viel außer Arbeit auf den Plan gekriegt habe, der Rest war das Chaos. Vielleicht gibt es ja einen besseren Einblick in mein Leben als es ein ausgetüftelter Rückblick je kann.

Mittwoch, 5.30 Uhr
Ungewöhnlich früh lasse ich mich auf meine Matratze fallen, was vor allem deswegen der Fall ist, weil ich so langsam Abrechnung machen muss und dazu dank einer Stunde Anfahrtszeit schon um 17 Uhr aus dem Haus muss und davor gerne noch einkaufen, duschen und so weiter erledigen will. Zur Bank muss ich auch noch. Außerdem bin ich müde.

Mittwoch, 10.00 Uhr
Wie immer wache ich zu einer meinem angestrebten Tagesablauf völlig entgegenstehenden Zeit auf. Ich amüsiere mich über die unfreiwillige Komik dahinter, lese eine Stunde im Internet rum und rauche ein paar Zigaretten. Dann geht es wieder ins Bett. Nach anderthalb Stunden blödsinnigem Sinnieren schlafe ich tatsächlich nochmal ein und schaffe es irgendwie, meinen Wecker um 15 Uhr zu überhören. Irgendwie nur zu logisch.

Mittwoch, 17.00 Uhr
Ich habe es geschafft, ein paar Kommentare zu beantworten, ein bisschen Nahrung zu mir zu nehmen und mich zu reinigen. Die Rasur hat Zeit bis morgen und ich bin so oder so schon zu spät. Gut zu wissen, dass Cheffe am Monatsanfang immer länger im Büro ist. Ich mache mich auf den Weg und amüsiere mich darüber, dass selbst die cleversten Straßenräuber nicht auf die Idee kommen würden, dass ich in meiner werbebedruckten Leinentasche fast 3000 € mit mir herumtrage. Die ausgebliebene Rasur unterstützt meine Tarnung. Perfekt.

Mittwoch, 18.15 Uhr
Ich komme im Büro an und werde mit heillosem Durcheinander konfrontiert. Zwei von drei Cheffes sind nicht anwesend und der letzte verbleibende ist entsprechend beschäftigt. Ich darf mein Geld selber zählen und zur Seite legen. Gut, dass ich meinen Chefs vertraue. Mir wird ein Rückruf versprochen, um meine Zählkünste und damit den Geldeingang zu verifizieren. Na denn…
Ich treffe Kollege J. und frage ihn spontan, ob er mich zu meinem Auto fahren könnte. Er kann. Mit dem Taxi zur Arbeit und dann auch noch Geld gespart! Als ob nicht jeder seinen Job für irgendwelche Vergünstigungen nutzen würde.

Mittwoch, 18.50 Uhr
Ich komme am Auto an und mein Tagfahrer sitzt noch drin. Dank meines unsteten Lebenswandels hab ich ihn etwa zwei Monate nicht gesehen. Hab ihn dennoch wiedererkannt. Kurzer Smalltalk und eine Ermahnung an meine Adresse, ich solle doch im Winter die Handbremse nicht anziehen wegen Festfrieren und so. Ich gelobe Besserung, aber das ist nicht das erste Mal.
Ich verziere den Abschreiber mit ein paar kryptischen Zahlen und fahre heim.
Das ist in der Tat was Besonderes, aber ich habe Ozie versprochen, den Abend zu Hause zu verbringen. Meine Statistiken sagen mir, dass die letzte Woche gut genug war, um heute lediglich 18 € einzufahren. Das schaffe ich auch nach 0 Uhr noch.

Mittwoch, 19.30 Uhr
Ich komme zur Tür rein und das Telefon klingelt. Chef. Die Abrechnung stimmt. Prima.

Mittwoch, 20.00 Uhr
Ich beschließe, meinen vegetarischen Monat an Ort und Stelle zu beenden und Ozie schlägt Schinkenmakkaroni vor. Gebongt. Im Anschluss kaufen wir ein, kochen und essen. Nebenbei ziehen wir uns ein wenig „The Big Bang Theory“ rein.

Mittwoch, 22.40 Uhr
Ozie ist todmüde, mir geht es komischerweise nicht anders. Ich bringe Ozie ins Bett und beschließe eine Stunde Mittagsschlaf vor Arbeitsbeginn. Naja, anderthalb. Der Wecker steht auf 0.20 Uhr

Mittwoch, 23.30 Uhr
Ich bin noch nicht eingeschlafen und beschließe, es nicht mehr zu versuchen. In der Küche braue ich mir kurz einen schwarzen Tee zusammen und sehe mir noch kurz das Internet an. Es ist noch da.

Donnerstag, 0.00 Uhr
Ich fahre erstmals an diesem Tag mit ernsthaftem Interesse am Geldverdienen los. Waghalsiges Ziel sind 20 bis 40 €. Bis fast zum Ostbahnhof komme ich. Dann eine Kurzstrecke. Ziel, ich komme dir näher!

Donnerstag, 2.25 Uhr
Ich habe fast 60 € auf der Uhr. Als ob es das normalste der Welt wäre in der Nacht auf Donnerstag. Meine Müdigkeit ist verflogen, ich beschließe, ein wenig weiterzufahren.

Donnerstag, 5.08 Uhr
Der Hunni ist drin, noch einmal kurz Winker, dann fahre ich das Auto mit respektablen 118 € zum Abstellplatz. Ich bin überzeugt davon, ich hätte weniger verdient, wenn ich um 19 Uhr die Schicht begonnen hätte. Suggestion ist mächtig. Halbe Schichten für ein Halbjahr legitimiert.

Donnerstag, 6.00 Uhr
Inzwischen warte ich seit 15 Minuten auf meine Bahn. Glücklicherweise habe ich heute nur meine Sommerjacke dabei. So komme ich bei -2°C nicht so leicht ins Schwitzen. Noch drei Minuten. Immerhin: Die Bahn ist pünktlich. Ist ja keine S-Bahn.

Donnerstag, 6.20 Uhr
Ich bin zuhause. Ozie ist schon wach. Meine intellektuelle Leistung in der nächsten Stunde besteht aus einem fünfzeiligen Blogeintrag (siehe unten).

Donnerstag, 7.25 Uhr
Ozie verlässt das Haus. Ich auch. Brot kaufen.

Und jetzt sitze ich seit fast einer Stunde an diesem Eintrag und wenn der fertig ist, werde ich noch ein bisschen Trackmania zocken. Und dann gemütlich 8 Stunden ausschlafen…

Mir ist klar, dass es jetzt eine Menge ratlose Gesichter gibt, die vor verschiedensten Monitoren diesen Beitrag lesen und sich fragen: What the Fuck? Ich weiss es auch nicht. Alles, was ich damit eigentlich wollte, ist zum Nachdenken anzuregen, wo Chaoten wie ich bessere Lebensbedingungen finden würden als im Taxigewerbe. Natürlich war das nicht normal. Aber eben doch irgendwie typisch. Glaubt mir, ich mag mein Chaos 🙂