"Das hatten wir doch schon…"

Treffe ich heute einen Kollegen und betreibe mal wieder ein bisschen Erfahrungsaustausch. Fragt er mich, ob ich vorher auch auf Kanal 4 beim Funk war. War ich – wie üblich – nicht. Dann hat er mir folgenden Dialog (frei Schnauze) geschildert:

„Zentrale! Was kostet Fahrt von Alt-Buckow nach blaVergessenKeks?“

„Das hatten wir doch schon! Bei uns kostet die Fahrt 21 €, und wenn sie jetzt wieder 34 € auf dem Taxameter stehen haben, dann ist das ganz alleine ihr Problem!“

Ob das auch der war, der gefragt hat, wo Unter den Linden abgeht?

Ich möcht' mal mitjammern!

Ist ja allgemein bekannt, dass Taxifahrer sich gerne über ihre Einnahmen beschweren. Grundsätzlich stehe ich da nicht so drauf, weil das bekanntlich kein Job ist, den man ergreifen sollte, wenn man sich besonderen Reichtum erhofft. Der gestrige Abend war allerdings schon so ein Paradebeispiel für „So sollte es nicht immer laufen“.

Wie eigentlich üblich habe ich mich zu Beginn eine Runde an den Ostbahnhof gestellt. In der Regel geht das ja auch. Das Ergebnis war dann, dass ich in den ersten 4 Stunden einen Umsatz von atemberaubenden 16,70 € hatte.

1,88 € brutto / Std. bedeutet das…

Zugegeben: Danach hatte ich noch eine gute 22€-Tour, aber nachdem ich bei 44 € angekommen war, und ich in zwei Stunden Feierabend machen wollte, war auch noch am Matrix eine endlose Schlange, und so hab ich das Auto dann nach nur sechseinhalb Stunden abgestellt.

Die Stadt scheint echt tot zu sein jetzt in den Ferien – gestern haben alle Kollegen, mit denen ich gesprochen habe, ähnlich miese Umsätze gehabt. Nicht einmal der obligatorische Spielverderber, der in so einer Nacht einen Rekordumsatz macht, war zu finden.

Ich hoffe echt, dass es sich noch ein bisschen bessert in den nächsten Tagen. Nötig wäre es.

Aber um zu einem versöhnlichen Schluss zu kommen: Immerhin waren die Trinkgelder mit über 1,50 pro Tour überdurchschnittlich!

Noch nicht ganz fit…

Seit gestern arbeite ich wieder. So mehr oder weniger. Unwohl ist mir geworden, kurz bevor ich das Haus verlassen habe.  Zudem war ich recht platt, was aber auch daran liegen könnte, dass ich meinen Rhytmus während des Krank-Seins unabsichtlich wieder eher auf einen normalen Tag/Nacht-Wechsel eingestellt habe, und somit viel zu früh aufgestanden bin. Für heute habe ich die Hoffnung, dass das alles ein wenig anders wird. Ich fühle mich bestens, und ich kann sogar ein wenig früher starten, wenn ich möchte – da ich das Auto vor der Tür stehen habe, und nicht erst hinfahren muss. Ich habe vor, heute wirklich wieder ein wenig reinzurocken und meine 200 € nach Hause zu bringen. Zuzüglich Trinkgeld! Mal wieder eine gute Schicht eben, und nicht irgendwas halblebiges!

Für 20?

War nicht der beste Abend. Es hat mich also sehr gefreut, dass die junge Touristin mich am Ostbahnhof gefragt hat, ob ich zum Flughafen Tegel fahren würde. Aber daraus wurde nichts. Sie hat mir nämlich gleich mitgeteilt, dass sie nur 20 Dollar (!) dabei hat. Ich bin nun wirklich kein Unmensch, das sollte ja klar sein. Ich hätte Dollar genommen. Mit ein bisschen Überzeugung auch zum Wechselkurs, obwohl das beim Umtauschen Verlust bedeutet. Aber WENIGER in Dollar als in Euro (sind so runde 22 €) ist dann doch ein wenig zu… wenig. Wäre ja auch zu schön gewesen.

Taxi-Überfälle in Berlin

So langsam scheint eine ernste Serie aus den Überfällen zu werden, die sich in Berlin – insbesondere Neukölln – ereignen. Gerade hat der taxiblogger in seinem neuesten Beitrag auf diese Quelle verlinkt. Ich weiss ja wirklich nicht, was ich davon halten soll. Der taxiblogger schreibt, als Nachtfahrer würde er die Gegend „allmählich mal meiden“.

Ein bisschen verunsichert ist man natürlich, wenn man das liest. Noch dazu: Ich bin Nachtfahrer, und auch mich verschlägt es öfter nach Neukölln – und selbstverständlich nehme ich dort Winker auf. Zu wissen, dass sich da eine Truppe – mit einer Schusswaffe ausgestattet – befindet, die es auf die Kohle in meinem Portemonnaie abgesehen hat, ist natürlich nicht gerade erheiternd. Ich hoffe wirklich, dass ich niemals in die Situation gerate, überfallen zu werden. Aber ob es sich ernstlich vermeiden lässt…

Taxi-Überfälle sind wirklich das miesteste Thema für Taxifahrer – noch deutlich vor Punkten in Flensburg oder 30er-Zonen, die ausgerechnet Nachts gelten, wenn die Straßen leer sind. Das Schlimme an den Überfällen ist ja nicht unbedingt das Geld, das man los wird. Das ist ja meist nicht wirklich übermäßig viel. Die Tatsache, dass die Klamotten, die ich im Auto am Leib trage, mehr wert sind als der Inhalt meines Portemonnaies, zeigt aber auch vor allem eines: Die meisten Taxiräuber sind recht dämliche Idioten. Ein Taxi ist zwar an sich recht leicht zu überfallen – aber die Ausbeute ist marginal. Man muss schon verzweifelt – oder eben bekloppt sein – um sich für vielleicht 100 € eine Anzeige wegen schwerem Raubüberfall einzuhandeln.

Und Bekloppte oder Verzweifelte mit Waffen: Das ist wohl die mieseste Kombo!

Aber werde ich Neukölln meiden? Eher nicht. Das ist im Alltag wenig praktikabel. Und: andere Jobs sind auch gefährlich, machen wir uns nichts vor!