Ohne Werbung

Ich war ja sehr schockiert, als ich die Tage zu meinem Auto gelaufen bin. Ich hätte es fast nicht wiedererkannt. Wenngleich ich persönlich zwar kein Freund von zu viel Werbung auf Taxen bin, kam es mir doch ein bisschen, ja, wie soll man sagen, nackig vor:

Hilfe, keine Seitenwerbung! SIE waren es!!! Quelle: Sash

Jetzt ist bloß noch die Frage offen, ob es sich hierbei um einen Aprilscherz handelt…

Zwei drei Teile

Am Wochenende war in Berlin wieder einiges los. Neben den ganzen Parties in den Clubs gab es auch ein paar Konzerte. Nicht alle davon waren ganz legal, eines davon ist gleich zweimal von der Polizei abgeräumt worden. Falls sich jetzt wer fragt, wie man eine Anlage wieder los wird, wenn man ein Konzert überraschend abbauen muss:

Ein paar Kleinigkeiten, Quelle: Sash

Ob ich zwei drei größere Teile bei mir ins Auto kriegen würde, wurde ich gefragt…

In Anbetracht meiner Hilfe und der Tatsache, dass ich die Zuschläge mal eben vergessen hab, ist das Trinkgeld zwar recht mau ausgefallen, aber als mit der Zeit immer mehr dazu kam, hat die ganze Aktion ein wenig meinen sportlichen Ehrgeiz geweckt – mehr also, als alle Bundesjugendspiele je geschafft haben. Und am Ende hat ja alles gepasst. Ich hab mein Geld an dem Abend wo ganz anders verdient, aber das kommt später… 😉

Gegen die Transportaktion waren die Jungs von Rubicon übrigens besser organisiert. Die haben ihr Equipment letztlich ja doch selbst transportiert und sind nur so eine Runde mitgefahren. Im aktuellen Fall hatte ich einen Helfer bei mir, der Rest kam mit der Bahn nach…

Bei Rubicon fällt mir ein: Ich hab im Nachhinein nie gefragt, was sie davon gehalten haben, von Kai Diekmann überschritten worden zu sein 😀

Verbraucht

Ich sehe gerade, dass Torsten sich über den Verbrauch seines Autos auslässt. Und ich will auch ehrlich eines vorweg anmerken: Hut ab! Es war mir vorher nicht bewusst, dass die E-Klasse inzwischen derart sparsam unterwegs ist!

Das freut mich ernsthaft zu hören, denn schließlich sollte uns allen an der Umwelt was liegen. Dass ein niedriger Verbrauch logischerweise auch unsere Chefs begünstigt (bzw. wenn wir Taxifahrer selbständig sind, uns selbst), das werte ich mal nebenbei als positiv.

Es wird aber kaum überraschen, dass ich Torstens Werte dennoch unterbieten kann. Zumindest während meiner Schichten verbraucht die gute alte 1925 fortweg fast unveränderliche 6,5 kg Gas auf 100 km. Ich weiß, mein Auto ist „nur“ ein Opel. Aber hey, immerhin ein Sechssitzer. Und er braucht weder gute Schichten mit vielen Überlandfahrten für solch einen Verbrauch, noch frisst er Diesel. So gesehen liege ich weit vor Torsten 🙂

Warum meine Chefs auf den Opel Zafira als Taxi setzen, hab ich im Blog unserer Firma schon breitgetreten, das muss ich hier nicht noch weiter tun. Es geht auch nicht darum, jetzt auf Teufel komm raus rumzuzicken. Nur erwähnen wollte ich es mal.

Und dennoch meinen Hut ziehen vor Mercedes, die offensichtlich auch ein bisschen dazulernen.

Bleibt nur die Frage, was ein Gas-Zafira mit Start-Stopp-Automatik wohl für Werte hätte…

Gut getroffen…

Was man vom Bild selbst nicht sagen kann, trifft leider auf ein Auto bei meinen Chefs zu 🙁

Autsch! Quelle: Sash

Das Bild ist schon ein bisschen älter, ich hab es nur vergessen zu posten. Abgesehen vom offensichtlichen ist glücklicherweise nix passiert. Keine Verletzten, nur Blechschaden…

Wir bräuchten ein Taxi…

Unvorstellbar! Was für ein kurioser Wunsch!

😉

Nein, es war zugegeben eine etwas seltsame Situation. Ich stand mit nur noch mäßig gefülltem Tank an der Stelle, die nach selbigem Gefäß benannt ist. Ich gedachte, das Autochen an diesem miesen Tag kurz zu betanken, noch eine Tour vom Ostbahnhof gleich nebenan zu machen und dann frustriert vom schlechten Umsatz unschöne Blogartikel zu schreiben.

Meine Stammtanke an der Holzmarktstraße hat allerdings ein dickes Dauerproblem: Die Erdgaszapfsäulen! Wieder einmal waren 3 von 4 ausgefallen und am einzig freien Hahn stand bereits ein Kollege. Er war inzwischen zum Bezahlen verschwunden, ich wartete auf seine Rückkehr, was ich mir mit einer Prise Punkmusik auf Lautstärke Level 10 versüßte. Irgendwo zwischen zwei bösen Gitarrenriffs klopfte dann verschüchtert ein Typ mittleren Alters an meine Scheibe, was mich in dem Moment ziemlich erschreckt hat. Und dann kam eben:

„Entschuldigung, eigentlich bräuchten wir ein Taxi…“

Ob sie nun glaubten, mein Tank wäre zu leer zum Weiterfahren oder mich nicht während meiner Pause stören wollten, weiß ich nicht. Es war jedoch offensichtlich, dass sie gar nicht in Erwägung zogen, mit mir zu fahren, sondern mich eher fragen wollten, einen Kollegen zu rufen. Ja, vielleicht lag es auch an der Punkmusik 😉

Ich hab dann gehofft, dass der Kollege vor mir doch noch möglichst lange braucht und die Kundschaft fröhlich grinsend und freundlich in mein Auto gepackt. Dass sie mich bei irgendwas wichtigem gestört hätten habe ich ihnen schnellstmöglich ausgeredet.

„Wir müssten in die Straße An der Brauerei. Kennen sie die? Die ist noch ziemlich neu…“

„Ich nehme an, dann meinen sie die in Kreuzberg.“

„Ja, genau. Wieso: Gibt es noch eine?“

In aktuellen Routenplanern, Navis und dergleichen gibt es wahrscheinlich NUR eine andere – nämlich in Friedrichshain. Allerdings war ich vor Monaten schonmal auf dem alten Brauereigelände südlich des Viktoriaparks und konnte sie somit ganz gut mit meiner Ortskenntnis beeindrucken. Auch schön 🙂

Nach der Tour zur Tanke hatte ich dann noch einen Winker zum schlesischen Tor und nach dem anschließenden Tanken und der letzten Tour vom Ostbahnhof nach Marzahn (direkt vorbei an An der Brauerei in Friedrichshain…) war mein Umsatz dann immerhin schon gut genug dafür, jetzt keinen genervten Blogeintrag schreiben zu müssen. Ist ja auch was…

Krieg ich das Geld von Google wieder?

Ich bin ja recht gut ausgestattet, um alle möglichen Adressen zu finden. Am Wochenende musste ich einmal passen. Die Kundin drohte mit einer sehr lukrativen Fahrt nach Blankenfelde-Mahlow zu einem Hotel. Sie hatte die Adresse dabei. Sodenn!

Nix!

Das Navi kannte die Straße (ist wohl relativ neu) nicht. Der Stadtplan hörte einen halben Kilometer vorher auf, da es zu weit im Umland lag. Blieb noch Google. Smartphone gezückt, rumgetippelt… da hat sie dann gefragt, ob sie nicht vielleicht mit einem anderen Kollegen…

*seufz*

Aber der Kunde ist König. Der Kollege hinter mir hat die Straße dann gleich im Navi gefunden. Herzlichen Glückwunsch, die bessere Technik gewinnt. Ich hab also die Tour über 40 oder 50 Euro gegen eine trinkgeldlose Fahrt für 9 € getauscht. Das hat mich die ersten zwei Stunden der Schicht ehrlich gefuchst.

Andererseits bin ich froh, dass ich es nicht mit meinem Kollegen Jens gehalten habe. Der hat nämlich gleich gemeint:

„Wärste halt erstmal losgefahren. Machen die anderen doch auch alle.“

Aber zu dem Thema kommt morgen noch was…

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Frühling.

Die Tatsache, dass das Thermometer inzwischen Sprünge in den zweistelligen Bereich – und zwar im Plus-Bereich – macht, erfreut mich auch. Ich hab es zwar gerne etwas kühler, aber zum einen war es ja heute Nacht nochmal eisig und zum anderen war dieser Winter geprägt von Ärger um die Heizung im Auto, ständig geschlossene Waschanlagen, etc. Außerdem fühle ich mit den Prostituierten, die sicher wesentlich angenehmere Arbeitskleidung als Skihosen haben. 🙂

Aber ein bisschen traurig stimmt mich der langsame Abschied vom Winter dann doch. In erster Linie geht es mir um die Dunkelheit. Schon jetzt kündigt die Sonne am Wochenende gegen Schichtende bereits wieder langsam ihr Aufgehen an, die Nächte werden kürzer. Ich weiß, viele freut das und aus Gründen des Stromsparens kann ich mich auch mit ein paar hellen Stunden mehr anfreunden.
Aber über die drei Jahre im Taxi ist mir die Nacht so dermaßen ans Herz gewachsen, dass die wenigsten Tagaktiven das wohl verstehen werden. Sicher werde ich immer noch hier und da nachts müde und ein schöner Sonnenaufgang erfreut auch mein gar nicht so kleines Taxifahrerherz – aber ich weiß nicht, ob ich jemals wieder meine Liebe zur Nacht loswerde.

Zum einen ist da die ganze Arbeit: Nachts sind die Leute lockerer und lustiger, die Straßen sind freier und man erkennt Querverkehr meist schon am Licht. Aber auch all das Nebenbei: Berlin ist ein Lichtermeer, das Grau der Stadt verschwindet im Nachtschwarz. Wenn mal nicht der (über Berlin natürlich magere) Sternenhimmel seine Pracht darbietet, führt selbst Regen nur zu tausenden glitzernden Spiegelungen, nicht zur Untermalung der Tristesse.

Mein Rhythmus IST inzwischen umgestellt. Es fällt mir nicht leicht, früh ins Bett zu gehen und die aufgehende Sonne veranlasst mich viel eher zu selbigem. Viel schlimmer: Im Sommer fühle ich mich in den taghellen Abend- und Morgenstunden viel eher dem geborgenen Vorhang der Nacht entrissen, mein Drang, die Arbeit niederzulegen wächst exponentiell mit jedem Lichteinfall.

Gut, ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich freuen, spätabends noch im Shirt im Café ihrer Wahl zu sitzen und darüber zu sinnieren, wie unanständig kalt das Herabsinken unseres Zentralgestirns die Welt werden lässt. Ich bin der Typ von der anderen Seite, der euch immerhin zu sagen weiß, dass die Gerüchte über Zombies und Werwölfe weiitgehend unzutreffend sind. Also wenn es in einem halben Jahr wieder früher dunkel wird, dann ärgert euch nicht – freut euch stattdessen für mich!

Seid ihr Tag- oder Nachtmenschen?

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