Jetzt hatten wir’s gerade so schön übers Rauchen des Taxifahrers und dann kommt glatt ein Exemplar jener Spezies angewatschelt, an die die Kunden wiederum nur selten denken: Die der geruchsintensiven Fahrgäste.
Natürlich war ich etwas verwundert, als ich an den Stand gefahren bin und der Kunde beim Kollegen vor mir wieder aussteigt. Als er dann bei mir einstieg, glaubte ich zu wissen, wieso: Er war angetrunken und war bei der Frage nach dem Fahrtziel sehr seltsam ungenau:
„Bring mich mal inne, also sagen wir, Szene-Kneipe muss nicht sein, also nicht so weit, aber Kneipe. Szene ist nicht so meins, aber …“
Naja, verpeilt halt. Ich hab beschlossen, dass vom Ostbahnhof aus der Trinkteufel sicher nicht die schlechteste Wahl ist: Mit 7,10€ ein sehr kurzer Weg, definitiv eine Kneipe – und eine dazugehörige Szene wäre mir jetzt auch nie bewusst aufgefallen.
Und als wir dann die ersten hundert Meter hinter uns hatten, hab ich gemerkt, wie sehr der Kerl nach Urin stinkt. Ihr kennt mich, mir wird nicht schnell übel von sowas. Aber ums Fensterrunterlassen bin ich nicht umhin gekommen. Und während ich noch dachte, der will jetzt die letzten zwei Bier trinken und dann komatös im Eck liegen bleiben, hat er mir offenbart, dass er zwei Stunden später noch eine Reise durch halb Deutschland antreten will.
Zum Glück für mich und ihn war das alles schon lange eingetrocknet und das Auto ist sauber geblieben. Das Gefühl, der Geruch hinge noch in der Luft, habe ich aber selbst jetzt zu Hause am Schreibtisch noch. *würg*
Ich will damit keinesfalls die Kollegen entschuldigen, deren Auto wie eine Müllhalde riecht, aber manchmal können wir auch nix dafür oder haben’s selber entsprechend schwer.