… und dann draufhauen und nie jemand falsches erwischen.
[Selbst ich muss mich hier mal für die Sprachwahl im Text entschuldigen. Aber sie ist leider real.]
… wie oben genannt in etwa waren meine Gedanken. Bezüglich einer Kundin und eines Kollegen. Und das ist beides nicht sehr üblich, auch wenn ich mich gerne mal über dieses oder jenes ärgere.
Aber es war schon starker Tobak, den mir meine Kundin am Ende der Fahrt aufgetischt hat:
„Da hatte ich ’nen Taxifahrer, der hat gemeint, er müsse mich unterwegs mies anmachen und der meinte beim Bezahlen dann auch noch so zu mir ‚Ey Alte, mein Schwanz is‘ schon ganz hart‘ …“
0.o
Ich hätte an dieser Stelle nicht gedacht, dass ich jemandem nach so einer Erfahrung irgendwelche Sachen übelnehmen könnte. Aber diese Kundin hat es ziemlich gut geschafft:
„Aber hätte ich ja vorher wissen sollen: bei Kanaken oder Negern sollte man halt nicht einsteigen!“
Manchen Menschen wünscht man ja eine gemeinsame WG … oder oben erwähnten Sack.
-.-
Idioten gibt es eben überall. Ein schönes Beispiel dafür.
Naja, ich wäre bei der Aussage der Frau jetzt absolut vorsichtig, ob sich denn das wirklich so zugetragen hatte, bzw. ob der Kollege überhaupt existiert – oder ob das eine erfundene Geschichte war, deren einziger Sinn und Zweck war, Gerüchte und Unwahrheiten in die Welt zu blasen, und so grundsätzlich politisch Stimmung zu machen…
Ich glaube, jemand der so tickt, würde gar nicht erst bei einem ausländisch aussehenden Taxifahrer einsteigen?
Meine Vermutung ist, dass die angesprochene Latte seitens des Taxifahrers eher Rache für (unterschwelligen) Rassismus war. Da wäre es interessant, was da im Fahrzeug erzählt wurde.
Getreu dem Credo „so wie du mir, so ich dir!“, könnte der Kutscher einfach reagiert haben: „Wenn die Alte mit Rassismus einsteigt, kann sie wenigstens sexuell belästigt rausgehen“
Nicht die feine Englische, aber die eventuell Genugtuung des kleinen Mannes, der sich zu Recht ungerecht behandelt fühlte.
PS: Gilt Kutscher eigentlich als Beleidigung? In Wien nicht, falls sich jemand dennoch auf den Schlips getreten fühlt, so solle er Diesen etwas lockern und beim zweiten Lesen „Kutscher“ bitte mit „ehrwürdiger Fahrzeugführer“ austauschen.
Eine weitere Hypothese:
Rache einer zurückgewiesenen Frau.
Vielleicht wollte sie sich sogar von dir darüber hinweg trösten lassen.
Da wird aud „Hand ist schwarz“ schon mal „Schwanz ist hart“.
Nach so einem offen rassistischen Satz würde ich die Geschichte der Dame mehr als anzweifeln.
Da die Fahrt ja schon zuende war, wäre die passende Entgegnung wohl so etwas gewesen wie: „Tja, man kann es sich halt nicht immer aussuchen. Ich würde z.B. auch liebend gerne darauf verzichten, irgendwelchen Naziabschaum durch die Gegend zu kutschieren…“
Haha, ist mal wieder klar! Entweder, die Frau hat sich diese Geschichte ausgedacht, oder der arme orientalische oder schwarze Taxifahrer hat sich nur gewehrt, nachdem er sich die ganze Fahrt über hat anpöbeln lassen müssen.
Dass vielleicht, aber nur ganz vielleicht, der Taxifahrer einfach nur ein Arsch war und die Frau schon öfter solche Erfahrungen hat machen müssen und deswegen begründete Vorurteile hat, ist natürlich vollkommen abwegig. Gerade in Berlin, dem Zentrum zuvorkommender und gesitteter Lans.
Und jetzt los, packt die Keule raus…
@Franky: Ob der Taxifahrer ein Arsch war oder nicht hat jetzt was genau mit seiner Herkunft oder Hautfarbe zu tun? Und wenn wir uns darauf einigen können das Herkunft und Hautfarbe absolut nichts damit zu tun haben ob jemand ein Arsch ist, warum muss man das dann extra nochmal erwähnen?
Ich sehe das ganz ähnlich wie Sash. Wenn man davon ausgeht, dass das was die Frau erzählt hat so passiert ist sind eben beide keine Menschen mit denen ich was zu tun haben wollte. Weder mit dem Idioten der Frauen belästigt noch mit der Schmalspurrassistin.
@all:
Natürlich weiß ich auch nicht, ob alles stimmt, was sie gesagt hat. Ich hatte auch ehrlich gesagt danach keine Lust mehr, dieses Gespräch fortzuführen. Aber es ist irgendwie interessant, dass kein Kommentierender sich mit der einfachen „Sie waren beides Arschlöcher“-Theorie zufrieden geben möchte.
Das kann man natürlich negativ oder positiv beurteilen, aber ich find’s interessant.
@Franky:
*Keule auspack*
Wegen begründeter Vorurteile.
@Franky
Dem ist leicht Folgendes entgegenzuhalten: Wer Ausdrücke wie „Kanacke“ und „Neger“ benutzt, ist wohl kaum die Art von armer Frau, die im Taxi schon mehrfach belästigt worden ist, sondern wohl eher der Typ von Frau, der weder mit Menschen dunkler Hautfarbe noch mit den Leuten, die sie als „Kanacken“ bezeichnet, Bekanntschaften pflegt.
Daher kann ich die Geschichte auch irgendwie nicht glauben.
Sollte sie natürlich dennoch wahr sein: Dann: Beide in einen Sack…
nania: ist der Sack gross genug für drei? Franky möchte mitfahren …
@Sash:
Der Grund, warum sich niemand mit der „Beide sind Arschlöcher“-Aussage solidarisieren möchte, könnte vielleicht sein, dass du zwar Erste-Hand verlässliche Aussagen über die Frau machen kannst, aber keine über den Taxifahrer. Um über Ihn zu „urteilen“, müsstest du ihn entweder persönlich erlebt haben, oder die Anschuldigungen aus einer für dich absolut vertrauensvollen Quelle erfahren haben. Und ich vermute mal, die Frau scheidet als solche aus.
Und was ich absolut hasse ist, Menschen zu ver-/beurteilen, ohne über seine genaueren Umstände Bescheid zu wissen. In dubio pro reo. Da dreht irgendwie mein Gerechtigkeitssinn durch. Es kann nicht sein, dass man jemanden (einen real existierenden, konkreten Menschen) als Arschloch bezeichnet, von dem man nur eine zweite-hand offensichtlich rassistisch gefärbte Geschichte erzählt bekommen hat.
Das ist eben wieder so eine deutsche Krankheit bei so einer Situation alle möglichen Eventualitäten in Betracht zu ziehen, damit man jetzt keine Minorität (oder Frauen, Kinder, Hamster, Rotbauchadler) oder sonstwen bevor- oder benachteiligt.
Das beide einfach Arschlöcher sind, wäre viel zu einfach und naheliegend.
Solange nicht noch Männer von Frauen belästigt werden, oder der „Neger“ den (in der 400. Generation) Deutschen beleidigt, ist ja alles noch in Ordnung!!!!einself
Den Vorfall glaube ich unbesehen – denn es hat einen guten Grund, warum ich in jeder Stadt feste Taxifahrer aussuche und in Berlin so weit bin, überhaupt kein Taxi mehr zu fahren.
… Und dann waren da noch Deine Kollegen, die mal versucht haben, am TXL mein aus o.g. Grund eigens aus OHV bestelltes Taxi am wegfahren zu hindern, weil ich dort eingestiegen bin und die ihm, obwohl ich daneben sass, empfohlen haben, Berlin nicht mehr zu betreten, weil sie ihm sonst die Fresse polieren.
@Nick:
Und dabei bin ich nicht mal Deutscher…
Ich würde mir nur niemals anmaßen über Leute zu urteilen, über die ich keine Möglichkeit habe, mir ein objektives Bild zu machen. Und wenn jeder so handeln würde, wäre die Welt ein deutlich friedlicherer Platz.
@S2B2:
Ich denke, das ist viel mehr eine Frage der genannten Probleme ist. Ihr kriegt hier z.B. ständig nur einseitige Informationen von mir und da ist der Tenor eben nur unter besonderen Umständen, dass es ja anders gewesen sein könnte. Aber keine Sorge, ich verstehe schon, was Du meinst.
@Nick:
Im Großen und Ganzen ist ein Überdenken der sachlichen Hintergründe und der Versuch, auf Diskriminierungen zu verzichten, auch ein elementarer Bestandteil einer lebenswerten Gesellschaft.
@Klaus:
Ich bedauere die schlechten Erfahrungen, die Du gemacht hast. Aber deine Pauschalkritik ist trotzdem auch nicht die Mehrheitsmeinung, da muss ich Dich enttäuschen.
Wie wär´s mal mit der Hypothese: Beide sind KEINE Idioten?! Hat denn noch niemand gehört, daß es ethnische Kulturen gibt, in denen der Mann den alles Bestimmenden darstellt, wobei die Frau glücklich sein darf, von einem besonders „intensiv herangehenden“ Mann begehrt zu werden? Wenn doch, dann müßte ihm auch bekannt sein, daß dies besonders in islamisch geprägten Regionen vorherrschend ist. Daß die Frau als Deutsche mit entsprechender Erziehung und Kultur das aber alles andere als antörnend empfindet, ist doch wohl sonnenklar! Daß sie ihren Unwillen gegen seine Vorgehensweise mehr als deutlich zum Ausdruck bringt, indem sie möglichst drastische bis beleidigende Ausdrücke gebraucht, ist ebenfalls verständlich.
Was haben wir also: Wir haben jeweils ein Mitglied verschiedener Kulturen, von denen jede die Einstellung hat, die sie diese Kultur gelehrt hat. Beide machen es also AUS IHRER SICHT richtig! Wie lösen wir diesen Knoten?
Indem man das Territorialprinzip anwendet! Ich würde mir zum Beispiel in einem islamisch geprägten Land niemals erlauben, eine Frau irgendetwas zu fragen, und sei es nach dem Weg!
Beispiel: Ich war zwar noch nie in einem islamischen Land, aber ich war in Eurodisney. Ich bemerkte dort, daß eine augenscheinlich islamische Frau nicht bemerkt hatte, daß sie an dem schattigen Ort, an den sie sich zurückgezogen hatte, mit ihrem langen Kittel eine Pfütze aufsaugte. Ich wäre schön doof gewesen, ihr das selbst zu sagen, das hat meine Frau übernommen! Das Gesicht ihres Mannes war selbst dann noch finster, hellte sich nur nach Aufklärung des Sachverhaltes auf. Hätte ich das getan, hätte er wahrscheinlich nicht bis dahin gewartet und ich hätte eine böse Aua gehabt. 😉
Quintessenz: Der besagte Fahrer hat sich seinen Trieb gefälligst für andere Gelegenheiten aufzuheben. Er ist hier – kulturell gesehen – nicht zu Hause!
@Bernd:
Um es kurz zu machen: Ich lehne deine Hypothese vollumfänglich ab.
Ich denke nämlich, dass es scheißegal ist, ob jemand sein persönliches Verhalten irgendwie mag. Ob es nun ist, weil einem die Eltern, die Religion oder irgendein anderer Wahnzustand einem die Berechtigung für irgendwas zu geben scheint.
„Das Territorialprinzip anwenden“ ist zum einen ein schöner Euphemismus, zum anderen halt leider auch so ziemlich überhaupt nicht machbar. Menschen sind gesellige Wesen, die sich über den Planeten bewegen – da halte ich einen Regelsatz wie die Menschenrechte für ein wesentlich sinnigeres Werkzeug, Recht und Unrecht zu definieren. Denn ich finde das angebliche Verhalten des Taxifahrers kein bisschen besser, wenn wir es eine viertel Planetendrehung gen Osten verschieben. Ebenso wie ich rassistische Beleidigungen völlig daneben finde, obwohl das scheinbar von deiner Seite aus wenigstens territorial gesehen richtig herum war.
Bernd, deine Argumentation hat da den Knackpunkt, wo du Schwarz = Ausländer = andere Kultur setzt.
Abgesehen davon, dass auch Schwarze kulturell komplett deutsch sein können, hätte diese Äußerung auch genausogut vom erstbesten reinrassig Deutschen auf dem nächsten Volksfest kommen können.
Bernd, das ist der gleiche pauschalisierende Unsinn, den man auch in einschlägigen Foren lesen kann.
Ihre Geschichte mit der Dame im Eurodisney kann NIEMAND verifizieren, sie kann wahr sein – muss aber nicht. Und vielleicht haben Sie den Blick des Herren auch einfach falsch interpretiert.
Vielleicht sollten Sie Ihre kulturellen Schauklappen abnehmen und mal hinsehen. Denn wenn man hinsieht, erkennt man, dass Pauschalisierungen und Urteile, wie Sie eines abgeben, einfach unsinnig sind.
Und ich wohne in einem sehr stark von (muslimischen) Migranten geprägten Viertel. Ich habe weder mit den hier wohnenden Männern noch mit den hier wohnenden Frauen ein Problem. Und mein Freund auch nicht.
Ich hab ja mal erzählt, dass ich mir einen ausgedachten schwedischen Migrationshintergrund zugelegt habe. Ich hab das System mittlerweile verfeinert. Südafrika kommt noch besser. Da wundert sich dann keiner, wenn man nicht blond ist und auch nicht wie der Mann aus der Ikeawerbung spricht. Und die Howard-Carpendale-Fans sind ja zum Glück nicht sooo häufig und in dem Thema eh nicht.
Und genau den ausgedachten Hintergrund hätte ich einfliessen lassen. „Dann ist es ja gut, dass ich nur aus Südafrika komme und nicht auch noch schwarz bin“ oder so.
@nania:
Meine Oma sagt auch „Neger“ zu schwarzen Männern und „Negerfrau“ zu schwarzen Frauen. Sie ist so ne typische Omi, der die Handtasche geklaut werden würde, absoluter Opfertyp. Und jetzt? Sie war im Krankenhaus und hat eine Woche mit einer „Negerfrau“ auf dem Zimmer gelegen. Die beiden telefonieren jetzt regelmäßig und haben sich angefreundet. Sie treffen sich auch manchmal. Dann erzählt sie auch von den Treffen mit “ der Negerfrau“. Sie kann sich einfach nicht merken, dass man das nicht mehr sagt, bzw was denn nun richtig ist gerade. Wir wissen ja, dass sie das nicht böse meint, aber sie erzählt von ihren Treffen und Telefonaten mit Vorliebe beim Arzt im Wartezimmer -.-‚ in ihrer beginnenden Demenz besonders gerne, wenn im Wartezimmer jemand sitzt, der sie dazu Mh… triggert. Das kann manchmal schon unangenehm sein. Gerade weil Oma halt deutlich nicht nachm Krieg geboren wurde…
@hrhrurur:
Ja, das wäre eine Idee gewesen.
Und zu deiner Oma: Ich kenne das ähnlich. Meine Oma hat ihren Rassismus im Großen und Ganzen nie überwunden (Ihrer politischen Einstellung nach hätte sie die Reps wählen müssen, hat das aber glücklicherweise nie getan). Was die einzelnen Menschen anging, war das anders: Ihr Lieblingszivi im Altenheim war dann z.B. ironischerweise ein Farbiger mit Dreads bis zum Hintern. So gesehen hat sie bis zu ihrem Ende vermutlich nie wem was böses getan und ich kann darüber hinwegsehen und es auch mit Altersstarrsinn, Demenz u.ä. rechtfertigen.
Da lege ich halt andere Maßstäbe an Menschen an, die jünger sind und zudem auch noch vorhaben, das politische Klima mitzubestimmen.
„Aber es ist irgendwie interessant, dass kein Kommentierender sich mit der einfachen “Sie waren beides Arschlöcher”-Theorie zufrieden geben möchte.“ (Sash)
–
„(…) könnte vielleicht sein, dass du zwar Erste-Hand verlässliche Aussagen über die Frau machen kannst, aber keine über den Taxifahrer. “ (S2B2)
Hätte ich jetzt auch vermutet. Aber folgenden Satz verstehe ich einfach nicht:
„Ich denke, das ist viel mehr eine Frage der genannten Probleme ist. Ihr kriegt hier z.B. ständig nur einseitige Informationen von mir und da ist der Tenor eben nur unter besonderen Umständen, dass es ja anders gewesen sein könnte.“ (Sash)
Meinst Du damit die Gedankenspiele von Raketjenz & breakpoint oder das Problem subjektiver und damit eventuell in eine gewisse Richtung lenkender Blogeinträge?
@Raoul:
Sowohl als auch natürlich. Jeder Text lässt genau genommen einen gewissen Spielraum offen. Sprich: Auch was ich aus erster Hand erzähle kann genauso „falsch“ sein, wie das, was meine Fahrgäste über andere Fahrer oder Fahrgäste sagen. Sicher, ich behaupte, dass das, was ich schreibe die Wahrheit ist. Aber selbiges versichern meine Fahrgäste mir auch. Objektiv betrachtet müsst Ihr das eine wie das andere glauben oder nicht.
Natürlich lüge ich Euch Leser nicht an. Aber es könnte doch sein, oder?
Nicht, dass ich meine eigene Glaubwürdigkeit unterminieren wollte – aber wenn man schon kritisch bezüglich der Äußerungen meiner Fahrgäste ist, dann wäre es nur zu logisch, meine Worte gleichermaßen anzuzweifeln. Denn letztlich gebe ich sie wieder und habe natürlich auch ein eigenes Interesse daran.
Was ich sagen will: Ich freue mich, wenn ihr mir glaubt. Und ich will das nicht ausnutzen. Aber wenn Ihr als Leser Zweifel habt – warum dann ausgerechnet an der Kundin/dem Kunden anstelle von mir?
@klaus was für eine Lüge haha ich sehe jeden tag in txl taxis aus ohv lds usw und keiner von den wird von uns beachtet uns is das scheis egal. Brauchst keine Märchen erzählen
@hrhruru
Stimmt. Das ist bei alten Leuten durchaus noch verbreitet, das weiß ich auch. Aber aus Sashs Erzählung habe ich darauf geschlossen, dass es sich wohl kaum um die Sorte altes Mütterchen handelt, die aus Gewohnheit „Neger“ sagt. Zudem der Begriff Kanake das Ganze nicht besser, sondern schlechter macht.
Ich käme aber nicht auf die Idee, einer alten Frau echten Rassismus zu unterstellen, weil sie einen Dunkelhäutigen als Neger bezeichnet. Da hast du Recht, das ist deren Sprachgebrauch. Das heißt aber gleichzeitig nicht, dass man da nicht immer und immer wieder drauf hinweisen sollte, dass man das Wort heute nicht mehr benutzt.
Ich kenne das ja von meiner Oma, die mit den polnischen Hilfskräften immer noch so redet, als seine diese Dummköpfe. Sie meint das nicht böse. Wenn ich allerdings auf die Arbeitskräfte treffe, rede ich ganz normal mit ihnen um zu zeigen, dass „Du nix verstehen mich“ keineswegs zu einer gelungenen Kommunikation beiträgt und man durchaus auch grammatisch korrekt sagen kann: „Du hast mich nicht verstanden, oder?“ (nur als Beispiel)
@Sash:
Oma war dank ihrer Familie im Widerstand, obwohl die Familie deutlich Nachteile davon hatte(harmloseres Beispiel: Uropa ist u.a. seinen Bankdirektorposten losgeworden, weil er sich partout geweigert hat in die Partei einzutreten). Weil die Familie hier aber sehr sehr angesehen war durch Uropa und seinen Vater(der auch schon Bankdirektor war) und der Onkel außerdem der Milchmann war, hatten sie keine Angst vor lebensbedrohlichen Repressalien. Aber begeistert irgendwas mitgemacht haben sie nie. Sie und Opa haben ein einziges Mal die FDP gewählt, ganz am Anfang. Die hatten nämlich „als es nix gab“ hier für die Leute, für alle Leute, auch die Flüchtlinge, einen Brunch organisiert und alle sind satt nach Hause gegangen. Das hat sie so beeindruckt, dass die so viel Essen rangeschafft gekriegt haben. Ansonsten wird seit hundertfünfzig Jahren aus Überzeugung SPD gewählt. Nur eingetreten nicht. Aus Angst, dass es irgendwann wieder einen Umsturz gibt und damit Nachteile einhergehen könnten.
Einen rassistischen Background kann ich da irgendwie nicht finden. Aber das alles kannste ja nicht mal eben erklären, nur weil Oma einen Schwarzen sieht und nicht weiß, dass man gerade maximalpigmentierter Mitbürger sagt.
Das Rassismusproblem haben wir eher bei der anderen Oma. Die meint ihren „Schokojungen“ nämlich wirklich böse und hat schon mehrfach den Arzt gewechselt, weil die Arzthelferin am Empfang entweder ausländisch aussah oder einen ausländischen Namen hatte. Die gehört auch zu der Sorte, die bestellte Taxis wegschickt, wenn kein rundum deutscher Fahrer drin sitzt. Sie lässt sich zum Glück immer welche einfliegen aus dem Dorf wo ihr Heim ist. Die kennen sie mittlerweile und können drauf reagieren. Da ist mir meine Opferoma mit ihrer Negerfrau viel lieber.
@Jimmy:
Das mit der Rechtschreibung und der logischen Argumentation üben wir nochmal, ok?
Wo sind eigentlich die ganzen „das wird man ja wohl noch sagen dürfen“-Freckel? Nur einer ist doch ziemlich wenig? Sind die gerade alle mit Wahlkampf für die AfD beschäftigt?
Sorry Sash, ich hab gerade Lust ein wenig zu sticheln
@hrhrurur:
Ich bin eigentlich ganz froh, dass die sich hier nicht die Klinke in die Hand geben. Und ich bin da auch nicht mehr übermäßig geduldig …
@S2B2 & Sash:
Das ist eben immer wieder die Frage, wäre das auch so, wenn dein Mitfahrer ein Mann gewesen wäre, der von einer Frau angemacht wurde?
Und das ist das Problem, wenn jeder alles hinterfragen würde, wäre das sicherlich in Ordnung, auch wenn es besonders wie bei diesem Beispiel hier viel zu weit führen würde, da WIR beide nicht kennen.
Ich meine, so interessant das auch ist, hier gibt es jetzt 30 Kommentare, die sich versuchen darüber Gedanken zu machen, wie es abgelaufen ist und davon kennt genau einer eine Person und das für einen kurzen Zeitraum.
Da kann man sich schon mal erlauben zu pauschalisieren, zumal man diese Personen wohl nie wieder sieht und ihnen damit eventuell zwar unrecht tut, sie das aber vermutlich nicht mitbekommen werden.
Und weil sie es nicht mitbekommen, ist Unrecht okay? Was ist das denn für ne beschissene Argumentation?
@Sash: ich weiß, ich bin auch froh drum. Ich hing nur gestern seeehr lange hinter einem Auto fest (und konnte in der einspurigen Straße auch nicht überholen) aus dem an jedem Laternenmast ein Freckel ausstieg um dämliche AfD-Sprüche umständlichst aufzuhängen. Ich war drauf und dran ihm zu helfen, nur damit wir mal vorwärts kommen, aber dann ist ihm der Festtüddeldraht ausgegangen…
@Nick:
Es ist auch immer eine Frage, wie und als was man das Ganze betrachtet. Ist die Aufgabe, herauszufinden, was wirklich passiert ist an diesem Abend in dieser einen Situation – dann ist ein Abwägen der möglichen Vorgänge sinnvoll. Nimmt man dagegen die Situation (mangels Überprüfbarkeit) als gegeben an, ist es vor allem eine Frage der konkreten Bewertung.
Was die Kommentarfunktion bei solchen Beiträgen irgendwie verräterisch macht, ist, dass fast ausschließlich solche Texte erst kritisch hinterfragt werden und dann ggf. eine Meinung zu einem anderen Sachverhalt geäußert wird. Wenn mir jemand ins Auto gekotzt hat, hat noch nie wer die Frage aufgeworfen, ob es wirklich am Alkohol lag, ob die Leute vielleicht einen Grund hatten, sich zu betrinken oder ob das anders ausgegangen wäre, wenn irgendein Faktor X anders gewesen wäre.
Das soll jetzt auch nicht pauschal heißen, dass die Ideen dazu immer schlecht oder unsinnig wären, aber es ist eindeutig ein Zeichen dafür, dass Rassismus und Sexismus offenbar immer noch irgendwie als normaler gelten und damit differenzierter zu betrachten wären als Leute, die in mein Auto kotzen. Deswegen blocke ich bei den Diskussionen auch gerne recht schnell ab.
@hrhrurur:
Ui, das ist ja doppelte Folter. 0.o
@hrururur
Das Problem ist, dass du eben nicht weißt, dass es Unrecht ist. Deshalb ist jede andere Argumentation genauso sinnlos (ich lasse mich jetzt mal nicht in die Fäkalsprache ziehen).
@Sash:
Das ist ja im Grunde das was ich sage, wäre soviel diskutiert worden, wenn die Leute andere gewesen wären? Wäre dann ggf. anders diskutiert worden?
Mir ist manches einfach etwas zu einfach und scheinheilig und dann sollte man die Diskussion mangels Grundlage vielleicht einfach nur in seinem Kopf führen.
In dubio pro reo…
@Nick:
Müssen wir da dann zwischen mir als Blogger und Euch als Kommentatoren trennen?
Ich schreibe hier ja zu 80% einfach, was Fahrgäste sagen und machen. Ohne meine einseitige Sicht der Dinge könnte das ja gar nicht klappen. Und selbst wenn ich unsicher bin, schreibe ich ja doch meinen eventuell völlig haltlosen Verdacht runter.
Und isses dann nicht andererseits nicht auch logisch, dass die Leser andere Interpretationen haben?
Wie Du siehst: Ich hab da keine eindeutige Meinung dazu. Der Kommentar widerspricht meinem oberen quasi und hat eigentlich nicht weniger Berechtigung, oder?
Und diese (Prunk)-Zitate fehlen noch im Meinungskonzert.
Goethe glaube ich, hat mal etwas gesagt wie::
Man sollte eigentlich überhaupt gar nichts sagen. Und:
Jedes ausgesprochene Wort erweckt den Widerspruch.
Und der Zeichner und Karikaturist Delhomme, auf die Frage ob er die Hipster, die er zeichnet liebt oder verachte?:
‚Ich freue mich, dass Sie meine Haltung nicht klar finden‘.