Geschwätzig

Klasse Kunde. Nicht sehr sympathisch und nach eigener Aussage aus einem Club rausgeflogen. Zudem betrunken, und zwar sehr. Zum Straßennamen, den er mir genannt hatte, wollte er keine Nummer nennen. Stattdessen sagte er an der erstbesten Kreuzung, ich könne hier sowohl rechts, als auch links oder geradeaus fahren. Rechts hätte etwa 40.000 km Umweg bedeutet, es wäre die komplett falsche Richtung gewesen. Geradeaus war ungefähr ebenso falsch*, aber er fand es in Ordnung.

Er lotste mich letztendlich zum Ziel (war natürlich eine andere Straße als die angegebene) und gab recht überraschend ganze drei Euro Trinkgeld.

„Mach mal zwanzig! Du bist nich‘ so geschwätzig, das find ich gut!“

Mal abgesehen davon, dass wir uns die Hälfte der Fahrt unterhalten haben: DAFÜR hab ich als Dauerquassler das erste Mal Trinkgeld bekommen. Obwohl ich mir vorher schon immer dachte, dass ich die Wünsche der Kunden halbwegs erspüren und mein Verhalten entsprechend anpassen könnte. Damit lag ich dann wohl nicht so falsch. 😉

*OK, es war nur ein Kilometer Umweg, aber ich bin da halt kleinlich …

2 Kommentare bis “Geschwätzig”

  1. stephan sagt:

    kenn ich, wenn ich mich in eine Taxe setzen muss bin ich i.d.R müde, oder breit und müde. Und wenn mich der Fahrer daheim dann freundlich weckt, gibts auch Trinkgeld

  2. Fahrgast Aro sagt:

    Heute Nachmittag vom Virchow-Krankenhaus zur Rathenower Straße: Während der gut zwei Kilometer habe ich die gesamte Lebensgeschichte des Fahrers sowie dessen Ansichten über so ziemlich jedes angesagte Thema erfahren. Und das, obwohl ich nicht ein einziges Mal selber was erwidert habe. Das war schon eine Leistung von ihm.

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