Würde ich nieee tun …

Die fast noch schönere Alternative zum beliebten Satz „Sind Sie frei?“ – über den gerne geredet wird, weil er aus Kundensicht logisch, aus Fahrersicht völlig unnötig ist – ist folgender:

„Sagen Sie, Fahren Sie?“

Was hab ich mir da schon für tolle Antworten überlegt:

– „Manchmal.“

– „Gerade nicht.“

– „Falls ja, laufen Sie aber verdammt schnell.“

– „Nein! Sowas würde ich nieee tun!“

Macht man natürlich nicht. So auch in diesem Fall. Ich stehe am Ostbahnhof, inzwischen auf dem dritten Platz, und will gerade vorrücken, weil ein Kollege weggekommen ist. Da tritt eine junge Dame mit o.g. Satz an mein Auto heran. Ich antworte mit einem höflichen „Selbstverständlich!“. Statt Erleichterung kam eine weitere zögerliche Nachfrage:

„Auch bis nach Hönow?“

Ich freue mich über alle Leute, die nett fragen und sich auch dafür interessieren, ob uns ihre Anfrage gerade reinpasst oder nicht. Und ja, Hönow liegt außerhalb des Pflichtfahrgebietes, da dürfte ich sogar ablehnen. Ist also alles ok. Meine Gedanken bei solchen Touren sind dann immer etwa folgende:

„Halt sofort die Klappe!
Sonst kriegt noch ein Kollege mit, was das für eine geile Tour ist und will Dich abwerben!“

Oder so ähnlich zumindest. 😉

16 Kommentare bis “Würde ich nieee tun …”

  1. chris sagt:

    Kenne das so ähnlich aus unserem Laden; 6 Personen am Stöbern, draußen alles aufgebaut, Licht an, Musik an, einer hinter der Theke, einer am einräumen. „Haben sie noch geöffnet?“ „Nein, natürlich nicht, das sind alles Statisten hier, wir demrehen gerade einen Film mit versteckter Kamera! 😀 Das andere Extrem. Nan holt morgens um 6 was aus dem Kaden. Lässt die Tür kurz aufstehen, kein Licht an, keine Musik, nix aufgebaut, der ganze Aufbau steht im Gang. Plötzlich steht jemand an einem Regal und stöbert rum, als ob nix wäre. “ Herzlich Willkommen im Shop 24″ 😀

  2. “Auch bis nach Hönow?” – „Sie können Gedanken lesen. Da hab ich eh in Voraussichtliche Fahrzeit + 15 Minuten einen Auftrag.“

    Gibt solchen unsicheren Personen ein positives Gefühl dir noch was richtig Gutes zu tun. 😀

  3. Marco sagt:

    @Der Maskierte: Was sich aber möglicherweise negativ aufs Trinkgeld auswirken würde. Da ist es doch besser, sie in dem Glauben zu lassen, man würde ihr damit nur einen Gefallen tun.

  4. Chris sagt:

    Kenne das in ähnlicher Form:
    5/6 Kunden im Laden, draußen alles aufgebaut, Licht an, Musik an, einer an der Kasse, einer am ein-,um räumen oder auspacken! Kunde kommt rein: „Haben Sie noch geöffnet?“ „Nein, das sind alles Statisten, wir drehen gerade einen Film mit versteckter Kamera!“ 😀
    Oder der krasse Gegensatz. Man geht morgens um 6 kurz in den Laden um was zu holen oder EK-Liste zu machen. Kein Licht, keine Musik, der Aufbau für draußen blockiert die Gänge. Plötzlich steht ein Kunde vor einem dunklen Regal und stöbert rum, als wenn nix wäre. „Willkommen im Shop 24!“ 😀
    Der ganz normale Wahnsinn! 😉

  5. Wahlberliner sagt:

    „Entschuldigung, darf ich Sie mal was fragen?“
    „Jetzt ist’s eh zu spät, haben Sie ja bereits getan, jetzt kann ich’s also nicht mehr verneinen…“

  6. elder taxidriver sagt:

    Wahlberliner hat sich hier schon gut eingelebt…

  7. SaltyCat sagt:

    Wahlberliner: ja, DAS ist die dämlichste Frage, die einem gestellt werden kann. Auch gut kommt die kurze, völlig korrekte Antwort „ja“, gefolgt von sofortigem Weitergehen/-fahren (da die Frage ja damit beantwortet ist) 😀

  8. hrhrurur sagt:

    @ SaltyCat: „Ja und Sie dürfen auch gerne noch eine zweite stellen.“ 😛

  9. Wahlberliner sagt:

    @SaltyCat: „Und dürfte ich auch noch eine zweite stellen?“ – Nochmal: „Ja.“, und weiter. Wenn der Fragende schlau ist, dann kommt irgendwann die Frage nach „eine zweite und dritte“ oder so… 😉

  10. Bernd K. sagt:

    Nach Hönow fährst du aber schon „ganz normal“ zum Taxameterpreis und nicht zum „Ferntarif“?

  11. SaltyCat sagt:

    Wahlberliner – wenn ein schlauer Mensch wirklich in diese Bredouille gerät, kann er das einfach mit der Nachfrage lösen „… auch mehrere?“ 😀

  12. tina sagt:

    *ggg* was ist das Gegenteil (und dann noch deutschsprachig) von „shut up and take my money“ ?

  13. mm. sagt:

    @tina: „Red weiter und nimm mein Geld!“?
    oder „Klappe, ich behalt mein Geld!“?
    Je nachdem, welches Gegenteil du meinst 🙂 . Ist aber bestimmt noch besser ausformulierbar.

  14. Sash sagt:

    @chris:
    Au ja, in einem Laden kann ich mir das auch gut vorstellen. 🙂

    @Der Maskierte:
    Geniale Idee! 😀

    @Bernd K.:
    Wie die Kundschaft will. Gemeinhin nehme ich das Taxameter, durchaus auch mal, wenn es 10 Kilometer aus der Stadt rausgeht. Und soo groß höhere Preise fürs nahe Umland nehme ich sowieso nicht. Die ganzen Rechenbeispiele mit 1,6€/km gelten eigentlich eher für wirklich weite Fahrten, 50 km und mehr.
    Bei so Ecken wie Hönow bin ich notfalls sogar bereit, etwas unter Taxameterpreis zu fahren, wenn es dabei hilft, die Tour zu kriegen. Da kann man wirklich mal den Umsatz dem guten Schnitt vorziehen …

  15. Arno.Nyhm sagt:

    @tina:

    Red weiter – ich behalt mein geld
    Rede ruhig weiter, und ich behalte dann halt mein geld.

  16. Benedikt sagt:

    @tina:
    Ich denke du willst auf „shut up and give me your money“ hinaus.
    Das ist aber eben nur das Gegenteil vom Geld Teil, der sprachliche Teil sollte ja eben nicht umgekehrt werden.

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