Zu wenig…

Der Taxitarif ist fix. Abweichungen nach oben oder unten sind nicht erlaubt. Das ist eine Regelung, die viele Kunden nicht wahrhaben wollen. OK. Ich kann es nachvollziehen, dass jeder irgendwie Geld sparen muss, und auch wenn es traurig ist, hat vielleicht nicht jeder einen Einblick, wie viel die Dienstleistung kostet.

Dennoch habe ich mir bislang eigentlich jeden Betrag auszahlen lassen, der auf dem Taxameter stand. Schon alleine, weil ich besseres zu tun habe, als meinem Chef irgendwelche Fehlbeträge anzugeben.

Aber gut, ich gebe zu, dass ich am Samstag eine Ausnahme gemacht habe.

Ich habe einen Typen in Friedrichshain aufgegabelt, der eine Kurzstrecke wollte. Als es ans Bezahlen ging, kramte er in seinem Portemonnaie herum und beförderte einige Münzen ans Licht der Öffentlichkeit, die das selbige wohl noch nicht oft gesehen haben.

Es war nicht einmal ein Fahrgast, den ich als sympathisch bezeichnen würde, aber irgendwie entlockte es mir doch eher ein müdes Lächeln als eine Abwehrreaktion, als ich das Geld in meiner Hand nachzählte, und auf 3,95 € gekommen bin. Sei es drum.

„Passt schon. Schönen Abend noch…“

Passt!

Aus der Reihe: Dinge, die sich erfolgreich in einem Opel Zafira transportieren lassen:

Surfbrett.

Warum nicht?

PS: Ich kenne mich mit den Dingern nicht aus. Ob das jetzt ein richtiges Surfbrett war oder eins zum Kite-Surfen, bla keks: Keine Ahnung. Hat aber wirklich haargenau gepasst!

Kunden haben keine Ahnung! (2.1)

Eine weitere, in meinen Augen großartige, Tour kam dann gestern auch noch zustande. Für die Nicht-Ortskundigen ist der Eintrag wahrscheinlich nicht so begeisternd. Aber alle anderen…

Liebe Kollegen, liebe Mit-Berliner…

Ich würde mir wünschen, dass ihr in den Kommentaren einen Tipp abgebt, wie man am besten von der Ecke Neue Bahnhofstr./Boxhagener zum Knaack (Greifswalder Str./Immanuelkirchstr.) kommt.

Muss nicht so genau wie in der Ortskundeprüfung sein 😉

Morgen Mittag folgt die Auflösung. (Montag, 12.00 Uhr)

Ach ja, schön war die Tour auch dadurch, dass ich zusätzlich zum Trinkgeld eine Falsche Beck’s Ice geschenkt bekommen hab.

Simply the Best (12)

Hier noch einmal Sashs eigene Rekorde beim Taxifahren. Der / die Neue(n) sind fett gedruckt.

Geld:

  • Höchster Umsatz pro Schicht: 259,80 €
  • Höchster Umsatz pro Tour (ohne Trinkgeld): 55,00 €
  • Höchstes Trinkgeld pro Tour: 40,60 €
  • Originellstes Trinkgeld: 4,90 € + 2 Flaschen Prosecco
  • Höchstes Trinkgeld pro Schicht: 62,10 €
  • Höchste Einnahmen pro Tour (inkl. Trinkgeld): 65,00 €
  • Höchste Einnahmen durch Zuschläge pro Schicht: 14,50 €

Touren:

  • Die meisten Touren pro Schicht: 24

Strecke:

  • Die längste Strecke pro Schicht: 262,3 km
  • Die kürzeste Strecke pro Tour: ca. 300 m
  • Die längste Strecke pro Tour: ca. 52,0 km

Zeit:

  • Die längste Schicht (Pausen nicht eingerechnet): 11:45 Std.
  • Die längste Standzeit: 3:30 Std.
  • Die längste Wartezeit mit laufender Uhr (eine Tour): 0:25 Stunden

Kunden haben keine Ahnung!

Ich war mit einem neuen Rekordumsatz in der Tasche als letzte Amtshandlung der Schicht mit drei Holländern auf dem Weg zum Alex. Zunächst blieb die Ortsangabe diffus – sie wollten sich irgendwo noch nach was zu essen umsehen. Dann verkündete mein Beifahrer, er glaube eh nicht mehr an die Essens-Geschichte, und ich solle sie zum Hotel fahren.

Ich glaubte, aus dem Kauderwelsch ein „Agon“ herausgehört zu haben. Ich kam die Alexanderstr. von der Brückenstr. aus entlang und reihte mich rechts ein.

„Also wir müssen hier links und dann um den Block rum…“

Also nicht das Agon. Meinetwegen.

Ich bog links in die Grunerstr. und fragte, ob ich dann die nächste oder übernächste erst rechts sollte.

„Egal, in die Mollstr. eben!“

Also doch das Agon…

„Ähm, die Mollstr. ist aber (mit dem Arm fast Kunden erschlagend) da hinten!“

„Ja, was weiss ich. Du wohnst doch hier. Wir sind nur Touristen!“

„Hmm, ich dachte halt, das links abbiegen sowas ähnliches bedeutet wie links abbiegen…“

„Links abbiegen? Alter! Das ist ein guter Witz. Nee, ist schon ok, du machst das sehr gut!“

Hab noch nie mit Kunden einen derart bekloppten Umweg mit derart bekloppt guter Laune gemacht. Schöne Abschlusstour. Aber ich sollte endlich mal lernen, dass ich solchen Ansagen keinen Glauben schenken sollte. Ich bin zu naiv, ehrlich!

Kotzen bei Kollegen

Eine amüsante Erzählung meines Kollegen S.:

Als „sein“ Taxi gerade neu war, hat er beschlossen, sich – wie bei ihm damals üblich – mit gebügeltem Anzug ins Auto zu setzen und damit natürlich nicht irgendwo aufzuschlagen. Nein! Keine Proll-Kundschaft! Ans Adlon! Mindestens!

Also wartete er am Adlon auf Kundschaft, und irgendwann war er dann erster. Nun kam der komisch gekleidete Hotel-Bedienstete (der an der Tür, wie heissen die nochmal?) und öffnete einem Fahrgast die Tür zur geputzten Noblesse eines vom Kundenservice überzeugten Berliner Taxifahrers.

Der Fahrgast selbst war von vielem überzeugt, scheinbar zu sehr von seinem Gleichgewichtssinn und – die Überschrift lässt es erahnen – von der Resistenz seines Magens.

„Bis zu den Russen“

sind sie gekommen, so schilderte S. es mir. Damit ist die Russische Botschaft gemeint, die keine 500 Meter Fahrtweg auf gerader Strecke entfernt liegt.

„…dann hatte ich vom normalen Sitzplatz [hinten rechts] bis hier [Armaturenbrett] alles voll mit roter Soße.“

Der Kollege zückte sein Handy und wählte schon mal die 110. Der Fahrgast war entsetzt bis empört und fragte, was er da mache.

„I call the police!“

„Why?“

„Look at this! 200 Euro!“

Letztlich gab der Musterkunde nach und bezahlte aus einem offenbar ansehnlichen Bündel mit 4 braunen Banknoten seine Schulden. Mein Kollege bot ihm an, ihn zurückzufahren, was auch angenommen wurde. Der meines Erachtens nach witzigste Teil der Geschichte war dann der, als mein Kollege wieder vor dem Adlon hält und der Hotelangestellte in pflichtbewusstem Engagement heranstürmt und die Tür öffnet.

Laut meinem Kollegen machte es

„Platsch!“

Nicht zu vergessen die weisen Worte in die Richtung des nun flüchtenden zweiten Dienstleisters:

„Hiergeblieben! Dein Kunde!“

Und wie es solch krude Geschichten verlangen, durfte S. dann auch noch einen fünften Fünfziger „aus der Soße“ sein Eigen nennen. Prost Mahlzeit sag ich da nur…

Kauft das Buch!

Wie kam Sash eigentlich zum Taxifahren? Das beschreibt er in seinem ersten eBook "Papa, ich geh zum Zirkus!".

Immer dranbleiben!

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Noch ein Blog?

Kleiner Tipp: Sash hat noch einen zweiten Blog, auf dem es auch gelegentlich was zu lesen gibt.

Schon komisch…

„Is schon komisch, oder?“

„Was denn?“

„Was Fahrgäste sich im Taxi so alles erzählen.“

Mädels, ganz im Ernst: Der Bau eines Hochbettes wird erst dann interessant, wenn ihr es gemeinsam zu nutzen gedenkt und das kundtut. Dass ihr euch je ein eigenes bastelt fällt noch lang nicht in die Kategorie interessant 😉

Ups, ich glaube es war nicht ganz wahrheitsgetreu als ich gesagt habe, man vergisst sowas sowieso gleich wieder… 🙂