An meinem Lieblingsstandplatz, dem Ostbahnhof, treffe ich oft einen Kollegen, mit dem ich mich ganz gerne unterhalte. Er ist ein paar Jährchen älter als ich, aber immerhin nicht so viele wie ich Kilogramm schwerer bin. Irgendwie sind wir neulich auf die erste Schicht zu sprechen gekommen, und da hat er mir von seiner ersten Fahrt erzählt. Das wollte ich hier mal wiedergeben, weil es echt eine nette Story ist.
Er stand da, irgendwo in Schöneberg. Ein Fahrgast kam, stieg ein und nannte sein Ziel. Die Straße kannte mein Kollege nicht, was aber nicht schlimm war, da der Kunde sagte, er lotse ihn gerne.
„Das is kein Problem! Hier rum, und dann erstmal immer geradeaus…“
Soweit alles ganz nett. Der Kollege fuhr also los – nervös schätze ich mal – und fuhr, und fuhr, und fuhr. Runde zehn Kilometer. Irgendwann hat er sich dann mal an seinen Fahrgast wenden wollen, und der… schlief seelenruhig. Natürlich waren sie inzwischen am Arsch der Welt, zumindest wenn man es aus Sicht des Fahrgastes sieht. Der aber hat ganz pflichtbewusst die ganze Fahrt gezahlt. Naja, bis zu dem Moment wenigstens. Ab da hat der Kollege – verständlicherweise – das Taxameter ausgestellt…