Green Queen und das erste Mal

Ein gemischtes Dreierteam ist mir am Matrix ins Auto gestiegen. Zwei Mädels, ein Kerl. Den Unterhaltungen nach aus Kanada und den USA. Es war eine ordentliche Fahrt – bis nach Wilmersdorf zu einem mir von der Ortskundeprüfung bekannten Hotel. Die drei waren ganz gut mit sich selbst beschäftigt und legten wenig Wert auf eine Unterhaltung mit mir, sondern sinnierten lieber untereinander über die deutschen Verkehrsregeln und die Möglichkeiten, sich in einer anderen europäischen Stadt vielleicht noch einmal zu treffen. Das war alles eine nette Geschichte, und die Kilometer sind nur so verflogen – fast als wäre ich alleine im Auto.

Am Hotel angekommen, waren sie sehr freundlich und bedankten sich recht herzlich. Die Uhr stand bei 19,50 €, und so ging es dann ans Bezahlen.

15 €…

Sie haben tatsächlich nur 15 € zusammenbekommen. Das ist gewiss kein Weltuntergang, aber ich war dennoch ein wenig erstaunt, wie sorglos die unterwegs waren. Die Tatsache haben sie auch völlig selbstverständlich hingenommen und haben gleich überlegt, vielleicht noch einen Geldautomaten anzusteuern. Ich habe mich etwas gewundert, denn eigentlich kriegen das die meisten vorher auf die Reihe, und man hält dann unterwegs – ist eigentlich auch logischer.

Naja, mein Beifahrer meinte dann, er würde mir auch seinen letzten kanadischen Schein vermachen – gab aber gleich zu Bedenken, dass der mir wahrscheinlich nicht viel bringen würde hier. Ich hab letzten Endes aber angenommen. Zum ersten, weil ich gar nicht so große Lust hatte, jetzt noch nach einem Geldautomaten zu suchen. Zum zweiten wäre es das erste Mal, dass ich ausländische Währung im Taxi bekomme. Zum dritten aber schien mir der Schein vor allem ein fairer Ersatz für die letzten 4,50 € zu sein:

Ist ihnen schlecht, eure Majestät? Sie sehen so... grün aus.

Ist ihnen schlecht, eure Majestät? Sie sehen so... grün aus.

Und nachdem ich nun den Wechselkurs angeschaut habe, fühle ich mich bestätigt: Mehr als 12 € bekomme ich dafür. Wenn ich ihn nicht so oder so als Andenken behalte…

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10 Kommentare bis “Green Queen und das erste Mal”

  1. Leini sagt:

    Und was kriegste für 20 kanadische Dollar?

  2. Sica sagt:

    Du bist bestimmt auf dem besten Weg, reich zu werden, Sash…
    Weisst du eigentlich, dass die auf dem Schein abgebildete Dame meine Lieblingskönigin ist? Wie schön, sie hier zu finden…

  3. Ly sagt:

    behalten, eindeutig! Der Wechselkurs spricht für sich!

    Ich haben nen mir von Amilandfahrgast mal eben so geschenkten Dollar als Umsatz- und Geschenke- Glücksbringer hinter den 5ern im Portemonaie. Schließlich gehts hier um Kapitalvermehrung.. obwohl heutzutage.. ne, der bleibt wo er ist! Alles ist möglich heißt es doch! 😉

  4. Sash sagt:

    @Leini:
    Naja, jedenfalls mehr als 4,50 € 😉

  5. Sash sagt:

    @Sica:
    Naja, Reichtum ist noch ein paar Größenordnungen entfernt. Aber was mich am meisten irritiert: Du hast eine Lieblingskönigin? Ich gebe zu, sowas hab ich noch nicht gehört 😉

  6. Sash sagt:

    @Ly:
    Ja, als Glücksbringer kann man die Teile auch verwenden. Aber ein bisschen dekadent wäre es schon, ausgerechnet einen so großen Schein zu nehmen. Mein Favorit für einen Glücksbringer wäre eine Ein-Dollar-Münze aus den USA – vor allem dann, wenn ein amerikanischer Fahrgast sie mir aufdrängt mit den einzig wahren Worten:
    „It’s money too!“
    (So haben sie damals – als ich in NYC war – überall auf riesigen Plakaten für die neuen Münzen geworben)

  7. Ehrlich gesagt habe ich vorher noch nie so einen kanadischen Schein bewusstgesehen.

  8. Sash sagt:

    @Altenheimblogger:
    Ich auch nicht, aber die verblüffende Anzahl an Sicherheitsmerkmalen hat mich daran glauben lassen, dass es echtes Geld ist 😉

  9. Ly sagt:

    bei mir mit meinem Schein war es so, und shit, ich wußte nicht das es auch geldwerte Münzen gibt..

    ich schwatze einem ami einen dollarschein ab, das ging einfach. ist jahre her. und vor zwei monaten schenkte mir ein ami eben diesen dollar den ich jetzt habe, von selbst, nach bezahlung und tip. damit ich mit der nächsten fahrt mehr glück habe, seine war extrem kurz.

    da hab ich ihm kurzerhand, abergläubisch wie ich bin, den alten dollar in die hand gedrückt, den musste ich schnell loswerden, sofort!

    eine zwanziger note find ich keinesfalls dekadent. warum mit erbsen werfen wenns auch Melonen sein können? ich persönlich hätte lieber ne schubkarre voller melonen statt ner schütte voller erbsen.

  10. Sash sagt:

    @Ly:
    Is auch ne nette Anekdote 🙂
    Ich weiss aber echt noch nicht, was ich mache…

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